Vor einigen Tagen erhielt ich eine E-Mail von einem alten Bekannten, der vor ein paar Jahren nach Kanada auswanderte.
„Ich bin seit einigen Monaten mit einer wunderbaren Frau verheiratet“, schrieb er, „aber sie spielt nicht gerne Videospiele. Ab und zu setzt sich neben mich und sieht mir zu, wenn ich Spiele wie Okami, Ico oder Shadow of the Colossus spiele. Sie ist ein großer Fan von Studio Ghibli, weshalb sie sich für das eben erschienene Ni no Kuni interessiert."
Ni no Kuni, ein Rollenspiel, das in unseren Breiten am Freitag für die PlayStation 3 erscheint, wurde von Studio Ghibli und Level-5 entwickelt.
„Deshalb denke ich, dass es eine tolle Idee wäre, wenn die Macher einen Patch veröffentlichen könnten, der einen „Sehr leicht“ Modus hinzufügt, der allen neuen (und auch sehr jungen!) Spielern erlaubt, das Spiel wirklich zu genießen“, meinte er weiter. „Das Spiel könnte vereinfacht werden, indem man die AI dümmer macht oder den Schaden verringert, den man erleidet… Ich hätte nichts dagegen, für so einen Modus extra zu bezahlen, wenn er mir die Möglichkeit gäbe, endlich mit meiner Frau gemeinsam Spiele zu genießen.“
Ich bin ganz seiner Meinung. Warum sollte es in Spielen wie Ni no Kuni nicht einen Very Easy (Sehr leicht) Modus geben, damit wirklich jeder Spaß daran haben kann?
Dies ist kein wirklich neues Konzept: In Mass Effect 3 zum Beispiel gibt es die Möglichkeit, im sogenannten Story Modus zu spielen, der die Kämpfe erheblich leichter macht. L.A. Noire erlaubt den Spielern, Actionszenen überhaupt auszulassen: Wenn Sie bei einer Autoverfolgungsjagd oder einer Schießerei mehrmals versagen, wird Ihnen angeboten, dieses abschnitt zu überspringen. Die New Super Mario Bros. Serie gibt Ihnen extrem starke Power-ups, wenn Sie zu oft sterben (und es ist immer peinlich, wenn man diese goldene Power-up-Box zu sehen bekommt).
Aber diese Möglichkeit sollte weiter verbreitet sein, meinen Sie nicht? Ich sähe es gern, würden mehr Spiele einen Very Easy Modus für all jene anbieten, die nicht über die Instinkte und Fähigkeiten verfügen, in einem Rollenspiel mit sehr starken Bossen fertigzuwerden. – oder in jedem anderen Genre. Manche Leute möchten vielleicht einfach nur die Welt und die Story eines Spieles wie Ni no Kuni erleben – ohne alle Herausforderungen. Es wäre schön, würden mehr Spieledesigner diese Herangehensweise an ihr Werk ermöglichen. Warum micht den Spielern erlauben, herausfordernde Kampfabschnitte zu überspringen? Warum gibt man den Spielern nicht Superverbesserungen und andere optionale Methoden, um an den großen Bossen vorbeizukommen, wenn sie das tun wollen?
Das sollte natürlich streng optional sein. Ich selbst habe großen Spaß an den Herausforderungen von Ni no Kuni. Aber ich denke trotzdem, dass Spiele wie dieses für möglichst viele Menschen verlockend sein sollten. Eine Option, die den Schwierigkeitsgrad verringert, wäre nicht allzu schwer zu implementieren und würde Spieler, die diese nicht benötigen, nicht stören. Sie sollte nur nicht Freundin Modus heißen.
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