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Outlast – Der Spaß und Spiele Test

 

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Outlast ist nicht wegen der Dinge, die es Sie sehen lässt, gruselig, sondern es sind die Dinge, die es Sie nicht sehen lässt, die es so angsteinflößend macht. Licht, Schatten und Soundeffekte werden in diesem Survival-Horror-Spiel perfekt eingesetzt und werden dafür sorgen, dass Sie sich im einen Moment vor der Finsternis fürchten und sich im nächsten in sie flüchten. Jeder Ihrer Schritte wird die Spannung ein wenig erhöhen und ein Gefühl des unmittelbar bevorstehenden Verhängnisses aufkommen lassen. Höhepunkte des Schreckens explodieren geradezu, wenn Sie es am allerwenigsten erwarten. Eine an Folter grenzende, befriedigende Spielerfahrung.

Sie spielen als Miles Upshur, ein Aufdeckungsjournalist, der dem Geheimnis einer vor kurzem wiedereröffneten psychiatrischen Anstalt und ihrer fragwürdigen Aktivitäten auf die Spur kommen möchte. Miles ist ein typischer stiller Protagonist und nur mit einem Nachtsicht-Camcorder ausgestattet.In Oulast geht es nicht um seine Entwicklung, sondern um Ihre eigenen Erkundungen und Ihr Überleben, sobald Sie sich in der psychiatrischen Anstalt befinden.

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Ob es das Donnergrollen in der Entfernung ist oder das Knirschen eines rostigen Tores, die Soundeffekte verleihen Outlast eine gruselige Atmosphäre, ohne erzwungen oder an den Haaren herbeigezogen zu wirken. Da die meisten Umgebungen in Dunkelheit gehüllt sind, sind Geräusche eine der wenigen Möglichkeiten, halbwegs genau festzustellen, wo sich ein Feind befindet und welche Bereiche Sie folglich meiden sollten. Miles wird auch wimmern oder zittern, wenn ein Feind in der Nähe ist, wodurch nicht nur Sie gewarnt werden, sondern auch Spannung aufgebaut wird. Diese einfachen Geräusche sind so effektiv darin,einen in diesen Alptraum hineinzuziehen, dass Sie sich mitunter fragen werden, ob Miles' Herz das einzige ist, das so schnell schlägt.

Outlast lässt Sie die Welt durch Miles' Augen und Kamera sehen, was ihm eine gespenstisch voyeuristische Qualität verleiht, die den Horror dessen, was Sie sehen werden noch erhöht. Sie können sich dafür entscheiden, Ihren (Miles') Camcorder eingeschaltet zu lassen, um bestimmte Momente aufzuzeichnen und diese als zusätzliche Storyschnipsel in Ihr Tagebuch zu übernehmen, aber das Gerät dient nicht nur dazu, die Schrecken, die sich in der psychiatrischen Anstalt verbergen, zu dokumentieren, sondern er ist auch die einzige Lichtquelle, die Ihnen in der Dunkelheit zur Verfügung steht; leider – aber realistischerweise - wird die Batterie mit der Zeit immer schwächer. Die Angst, im schlechtestmöglichen Moment plötzlich ohne Licht dazustehen, wird Sie dazu anstacheln, immer und überall nach zusätzlichen Batterien zu suchen und die Umgebung und den Zustand der Batterie immer im Auge zu behalten.

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An Outlast ist so toll (und so unheimlich), dass es Ihnen nicht nur erlaubt, selbst zu wählen, wie Sie einer Situation begegnen möchten, sondern Ihnen auch die Mittel in die Hand gibt, sich selbst zu erschrecken – ob Sie erkennen, dass Sie das tun, oder nicht. Nicht zu wissen, was sich im Dunkeln verbirgt, kann auch etwas Beruhigendes an sich haben, denn es bedeutet auch, dass Monster Sie nicht sehen können (das hoffen Sie zumindest). Aber wenn Sie die Nachtsicht einschalten, werden Sie nicht nur sehen, wo sich ein Feind befindet, sondern Sie werden auch leichter entdeckt werden, wenn Sie zu lange in seine Richtung blicken. Momente wie dieser erinnern Sie auch daran, wie wehrlos Sie sind, denn wenn Sie wirklich entdeckt werden, können Sie nur davonlaufen, sich in den Schatten verstecken und beten, dass Ihr Verfolger Sie nicht findet. Wenn Sie sich unter einem Bett verstecken, können Sie Ihre Kamera einschalten, um zu sehen, ob die Gefahr vorüber ist, aber nichts ist erschreckender, als die Nachtsicht zu aktivieren und zu erkennen, dass ein Monster Ihnen ins Gesicht starrt.

Miles wird nur wenige Minuten benötigen, um in die psychiatrische Anstalt einzudringen, aber es wird rund sieben verstörende Stunden dauern, bis Sie wieder herauskommen. Outlast gibt Ihnen nur beschränkt Informationen über Ihr Ziel, weshalb sich beim Spiel alles um Erkundung und Entdeckung dreht – auch wenn das, was Sie entdecken, nicht gerade freundlich ist. Ein großer Teil des Plots wird mittels filmischer Sequenzen erzählt, die Ihre Reise durchsetzen und vorne und hinten begrenzen, aber ein weiterer wichtiger Teil der Erzählung erschließt sich durch Dokumente, die Sie finden können und die Hintergründe und Vorgeschichte ausschmücken und durchaus spannend sind. Die eigene Angst im Zaum zu halten und nach diesen Dokumenten zu suchen, belohnt Sie mit einer Story, die dadurch noch beunruhigender wird, dass sie auf realen Ereignissen basiert.

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Diese Verbindung zur realen Welt und sogar mit Miles wird durch die letzte Stunde von Outlast getrübt, die sich ganz von den Gefühlen abwendet, die das Spiel bis dahin geweckt und verstärkt hat, und Sie an einen Ort führt, an dem Sie viel laufen und sich kaum mehr verstecken müssen. Die zuvor etablierte Konzentration auf heimliches Vorgehen und Dunkelheit sowie der Abscheu, den die psychiatrische Anstalt hervorruft, werden zugunsten eines Endes aus dem Fenster geworfen, das die Frage aufwirft, ob diese Kehrtwendung überhaupt nötig war. Das Gefühl von Horror ist noch immer da, aber es wird durch die Einführung einiger Elemente und Umgebungen, die dem Spiel einen guten Teil seiner schrecklichen Wirkung und seines Spaßes rauben, stark verwässert. Und dass, obwohl es zu diesem Zeitpunkt schon längst bewiesen hat, dass es furchterregend ist.

Abgesehen von seinem durchwachsenen Ende ist Outlast ein Titel, der Sie darüber nachdenken lässt, was ein Spiel wirklich gruselig macht. Das Spiel möchte Sie nicht mit Monstern, Blut und Eingeweiden erschrecken, sondern es spielt mit Ihren Sinnen und Emotionen und setzt Ihnen mental zu. Wenn Sie meinen, dass es nichts mehr gibt, das Sie erschrecken könnte, versuchen Sie, Outlast alleine im Dunkeln und mit Kopfhörer zu spielen. Diese intensive Achterbahnfahrt des Schreckens wird Sie in Hochspannung versetzen und immer wieder zum Zittern bringen.

PRO: Cleverer Einsatz von Licht und Schatten; gruseliges Setting und ebenso gruselige Atmosphäre; exzellenter Soundtrack und exzellente Soundeffekte.

CONTRA: Die letzte Stunde des Spiels; die hellen Umgebungen; die Einführung eines Feindes spät im Spiel.

Abschließende Bewertung

Spiel: 8,0

Spaßfaktor: 8,25

Für den Test wurde das Spiel auf dem PC gespielt.

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