C Duncan: Architect (Fat Cat)
Wenn es bei der Popmusik vor allem ums richtige Timing geht, dann scheint Christopher Duncan, zumindest auf den ersten Blick, ein Problem zu haben. Eine Hitzewelle im Hochsommer dürfte wahrlich nicht der beste Veröffentlichungstermin für Songs wie „Say“ oder „Silence and Air“ sein, die mit Chorpassagen aufwarten, die so winterlich sind, dass man praktisch das Schaben der Schneeschaufeln und das Zusammenbrechen des Verkehrs hören kann. Allerdings scheint Duncan kein Interesse an typischen Arbeitsmethoden zu haben. Der 25-jährige Künstler aus Glasgow ist ein klassischer Komponist, der am Royal Conservatoire of Scotland studierte und auf diesem Debütalbum baut er komplexen Chorgesang in ein poporientiertes Setting ein. Es gelingt ihm, ineinander verwobene Gesangslinien mit den Klängen von englischem Folk und üppigem Dreampop a la 4AD zu verschmelzen. „He Believes in Miracles“ und der Titelsong, die beide einen psychedelischen Glanz haben, lassen den Hörer erkennen, dass Duncan sich auch sehr wohl fühlt, wenn er Musik für sonnigere Gegenden schreibt, was dies zu einem magischen Album für alle Jahreszeiten macht.
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