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25.12.2015

King Gizzard and the Lizard Wizard: Paper Mâché Dream Balloon (Albumkritik)

 

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King Gizzard and the Lizard Wizard: Paper Mâché Dream Balloon (Heavenly)

Vor einem Jahr rasten diese australischen Psychedeliker durch ihre Musik und zeigten der Welt, wie Motorik klingen würde, wenn man es doppelt so schnell und mit wild geprügelten Gitarren spielt. Anfang des Jahres veröffentlichte die Band ein Album, das aus lediglich vier Tracks besteht, von denen ein jeder exakt 10 Minuten und 10 Sekunden lang ist und einen musikalischen Trip darstellt. Nun widmen sich die Musiker idyllischem Psych Pop – nur ein Song auf diesem Album ist länger als vier Minuten und auf brutal verzerrte Gitarren wartet man vergeblich: hier erklingen Flöten und akustische Gitarren und alles ist entspannt und sanft. Selbst „The Bitter Boogie“ klingt bemerkenswert nicht-erbittert und der Boogie dieses Songs ist zu behutsam, um den Status quo durcheinanderzubringen. Paper Mâché Dream Balloon mag zwar wie ein Potpourri klingen – 1968 nachgestaltet von Leuten, die sich ein Buch mit eingefärbten Photos ansehen, bis hin zur Sitar auf „NGRI (Bloodstain)“ –, doch es ist ein reines Vergnügen, denn King Gizzard and the Lizard Wizard sind hervorragende Songwriter, aus denen Melodien nur so herausströmen. Sie hätten den Moment, in dem Psychedelia dem Lärm abschwor, nicht besser einfangen können, hätten sie das Album Getting Our Heads Together in the Country, Man genannt.

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