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31.05.2017

Girlpool: Powerplant (Albumkritik)

 

 

girlpool band 01

 

Girlpool: Powerplant (Anti-)

 

 

Das aus Harmony Tividad und Cleo Tucker bestehende kalifornische Duo macht Musik, die zum Teil Folk und zum Teil dreckiger Punk ist und Erinnerungen an „riot grrrl“ Bands der 90er wie The Breeders weckt, allerdings gewürzt mit dem Ennui der Millenials. „Magnifying Glass“ von ihrem 2015 erschienenen Debütalbum Before the World Was Big ist ein interessantes Stück, das aus 39 hektischen Sekunden Saitenzupfen und einem Text besteht, der davon handelt, dass man die gesamte Welt im eigenen Kopf haben möchte, während die frühe Single „Blah Blah Blah“ vor allem um diese drei Worte aufgebaut war, die in spöttischem Ton vorgetragen werden, was irgendwie an Trios „Da Da Da“ erinnerte. Dieses neue Album wird vor allem durch die latente Unruhe charakterisiert, die unter der Oberfläche von Girlpools Nonchalance blubbert. Obwohl es mit einer ganzen Band eingespielt wurde, gelingt es ihm noch immer, wie eine Sammlung von Schlafliedern klingt. „Your Heart“ ist voll fragiler Introspektion (“I’m louder than the thoughts I think”), „Sleepless“ steigert sich zu einem gedämpften, doch richtig dreckigen Höhepunkt und „Cornerstone“ erfreut mit einem ständigen Wechsel zwischen Kinderreim-Rhythmen und lärmendem Chaos. Da nur zwei Songs länger als drei Minuten sind, ist dies angst, die man verpasst, wenn man nur zwinkert, aber dieses Album ist Ihre Aufmerksamkeit allemal wert.

 

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