Haben Sie schon... gespielt? ist ein endloser Strom von Spielempfehlungen. Mehrmals die Woche, das ganze Jahr lang, vielleicht bis in alle Ewigkeit.
Als junger Gamer spielte ich nicht Wipeout (leider), sondern Hi-Octane. Als Autorenn-Spiel, in dem es um bewaffnete „hovercars“ geht, war es nicht so gut und nicht so beliebt wie die so erfolgreiche Serie. Aber wenn man die Perspektive änderte und aus dem eigenen Auto hinausblickte? Dann konnte man sehen, wie die Einschusslöcher in der eigenen Windschutzscheibe erschienen. Das ar für mich anno 1995 (oder in dem späteren Jahr, in dem ich das Spiel tatsächlich spielte) geradezu unglaublich. Es haute mich regelrecht um.
Es wurde von Bullfrog gemacht, als Bullfrog noch ein existierendes Unternehmen war und sich noch nicht aufgelöst hatte und zu einem körperlosen Gedanken des durch die Büros von EA wandernde Peter Molyneux geworden war, gefangen wie ein Geist in einem aufgelassenen Gebäude. Es wartete mit Hovercars und Raketen und Miniguns und futuristischen Rennstrecken auf. Man musste außerdem durch bestimmte Tankbereiche fahren, um nicht plötzlich ohne Treibstoff dazustehen und für einen erzwungenen Boxenstopp abgeschleppt zu werden. Ich glaube nicht, dass Rennspiele im Spielhallenstil seit damals ähnliches gemacht haben. Und vielleicht haben sie dafür gute Gründe.
Im Unterschied zu seinem Konkurrenten wurde es zu einem Zukunftsrennspiel, das bald in Vergessenheit geriet, während Wipeouts Platz in der Videospielgeschichte so sicher ist wie der eines uralten Kaugummi, der an der Unterseite eines Tisches klebt. Aber ich werde es in Erinnerung behalten. Und demjenigen, der bei Bullfrog für die Cockpit-Animationen verantwortlich war, möchte ich sagen – nette Einschusslöcher.
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