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23.05.2017

Mac DeMarco: This Old Dog (Albumkritik)

 

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Mac DeMarco: This Old Dog (Captured Tracks)

 

 

Was seine Beziehung zu seinem Vater anbelangt, hat sich Mac DeMarco entschlossen, nicht neutral zu bleiben: “He’s kind of a piece of shit,” war ein vor kurzem ausgesprochenes Urteil über den Mann, der ihn im Stich ließ, als er vier war. Doch seine musikalische Behandlung dieser Beziehung, die sein drittes vollständiges Album dominiert, ist nuancierter.In „My Old Man“ , dem ersten Song des neuen Werks, bringt er, begleitet von akustischer Gitarre und mit reichlich Reverb versehener Orgel, seine zunehmende Angst zum Ausdruck, dass er seinen Vater sieht, wenn er in den Spiegel blickt. Das Album endet mit „Watching Him Fade Away“, in dem noch schummrigere Orgeln helfen, die komplexen Gefühle zu vermitteln, die sich einstellen, wenn man jemanden verliert, den man nicht mag, mit dem man aber untrennbar verbunden ist (“Haven’t got the guts to call him up / Walk around as if you never cared in the first place.”). Es ist unbestreitbar, dass er mit diesem Album versucht, seriöser zu wirken - DeMarco trat einmal mit einem Drumstick im Hinterteil, was ihm zu einem Ruf verhalf, den man nicht so leicht loswird. Doch dieses melancholische Album – ernste Themen, bekifftes Auftreten – scheint eine clevere Art zu sein, sich neu zu positionieren.

 

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