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11.05.2018

Iceage: Beyondless (Albumkritik)

 

iceage band 01

 

Iceage: Beyondless (Matador)

 

 

Nach zwei Alben mit anregenden, wenn auch leicht derivativem, von Post-Punk beeinflusstem Hardcore schlugen die aus Kopenhagen stammenden Iceage mit dem 2014 erschienenen Plowing Into the Field of Love überraschend eine andere Richtung ein. Sie orientierten sich an den Bad Seeds und nicht länger an Black Flag, reduzierten folglich das Tempo und erweiterten ihre musikalische Palette mit Anflügen von Blues und Folk, doch leider litt das Resultat unter einem völligen Mangel an Melodien. Beyondless baut auf Plowings Richtungswechsel auf, mit viel befriedigenderen Ergebnissen. Die stimme von Frontmann Elias Bender Rønnenfelt dominiert noch immer, aber diesmal funktioniert seine undeutliche, fast lallende Darbietung zum Vorteil der Band und verleiht „Showtime“ und dem immer wieder stoppenden und startenden „Thieves Like Us“ die Atmosphäre von verstörenden spätabendlichen Kabarettnummern. Sein Duett mit seiner Freundin Sky Ferreira auf dem mit Blechbläsern klanglich erweiterten „Pain Killer“ hingegen ist eine Übung in kaum kontrolliertem Chaos – denken Sie an The Stooges zur Zeit von Fun House -, die das wohl Beeindruckendste ist, was die Band bisher gemacht hat. Zu den weiteren Highlights zählen „Hurrah“, der unerbittliche erste Song des Albums, auch wenn seine textliche Besessenheit vom Töten sehr kindisch klingt, und das untypisch zurückhaltende „Take It All“. Dies ist beileibe kein behagliches Hörvergnügen, aber listen, aber es ist ihr bis dato faszinierendstes und zusammenhängendstes Album.

 

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