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15.05.2018

Simian Mobile Disco: Murmurations (Albumkritik)

 

simian mobile disco 01

 

Simian Mobile Disco: Murmurations (Wichita)

 

 

Murmurations ist von den gefälligen Mustern inspiriert, die beim Flug der Stare zu beobachten sind. Es ist voller nicht entzifferbarer Songs, bei denen die brutale Klarheit der frühen Singles des Techno-DJ-Produzenten-Duos in etwas Unvorhersehbares und Unkonventionelles eingehüllt wurde. Choralgesang weckt alle Gefühle von verängstigt bis hin zu eigenartig beruhigt.

 

Simians Jas Shaw und James Ford nahmen einige Mitglieder des ausschließlich aus Frauen bestehenden Londoner Deep Throat Choir auf und bat die anderen dann, in ihren Spuren zu wandeln, wie es Stare bildlich tun. Was ihrem oft undeutlichen Murmeln Flügel verleiht, ist die Art und Weise, wie Simian diese Stimmen manipulieren, als wären sie ein analoger Synthesizer. Damit wird das Drama, das normalerweise von einem elektronischen Instrument kommt, zum uralten organischen Vergnügen und Schauder verschoben, die mit dem Hören von gemeinsam singenden Stimmen einhergehen, was dieses Werk irgendwie menschlicher, aber auch spannender macht.

 

Dieser simple, aber mächtige Prozess erreicht mit „A Perfect Swarm“ und „We Go“ so etwas wie hypnotische Genialität. Die Sänger scheinen in den Blutkreislauf von Simians Tracks einzusickern, ein Hinterland, wo man keine einzelnen Wörter hören kann, aber sich von ihrem gemeinsamen Gesang trösten lassen kann.

 

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