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21.05.2018

Stephen Malkmus and the Jicks: Sparkle Hard (Albumkritik)

 

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Stephen Malkmus and the Jicks: Sparkle Hard (Domino)

 

 

Ob in Pavement, Silver Jews oder mit den Jicks, Stephen Malkmus hat sich nie gescheut, seine eigene musikalische Furche zu beackern, und dieses siebente Album mit letzteren ist ein Paradebeispiel dafür. Zunächst scheinen die Songs keiner Logik oder Konvention zu folgen. Es gibt keine archetypischen großen Refrains; Gitarrenfiguren hetzen herum wie geschäftige Mäuse.Doch Malkmus’ verschwommene Logik etabliert sich bald und scheinbar unkonventionelle Arrangements entpuppen sich als sehr zugängliche tolle Songs. Hier werden insgesamt 11 davon geboten, wobei sich die Klangpalette von kosmischem und Country-Rock bis hin zu sonnigen Neo-Psychedelia-Lauten und Prog-Pop, mit Gitarrenvirtuosität im Stil von Television und Rhythmen die an XTC erinnern.

 

 

Cast Off“ beginnt mit einem Klavier in der Art von David Bowies „Hunky Dory“, aber geht dann in verzerrten Pop über. „Refute“, ein verspieltes Duett mit Kim Gordon, und das mit Streichern verzierte „Solid Silk“ sind entzückend. „Middle America“, eine weitere seiner lieblichsten Melodien, wartet mit dem plötzlichen Eingeständnis “Men are scum, I won’t deny” auf. Malkmus ist nicht wirklich als politischer Songwriter bekannt, doch der aktuelle Zustand der USA fließt in „Bike Lane“ ein, eine basslastige New-Wave-Nummer, in der der Tod von Freddie Gray, der 2015 an Verletzungen verstarb, die er in Polizeigewahrsam erlitten hatte (“his life expectancy was max 25”), lakonisch mit der Freizeit der Polizisten kontrastiert wird (“kick off your jackboots, it’s time to unwind!”). Wie bei The Fall oder Captain Beefheart ist auch Malkmus’ Sprache idiosynkratisch (“numbskull chip off some old block, dagger glasses for the kid” anybody?) und verlangt, dass man sich auf sie einlässt, während sein musikalisches Talent so reichlich wie eh und je ist.

 

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