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17.05.2018

The Last Poets: Understand What Black Is (Albumkritik)

 

 

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The Last Poets: Understand What Black Is (Studio Rockers)

 

 

Die aus Harlem stammenden Last Poets begannen ihre Karriere kurze nach dem Höhepunkt er Bürgerrechtsbewegung und inmitten der Proteste gegen den Vietnamkrieg, weshalb sie mit ihren politisch aufgeladenen Texten, die zu musikalischer Begleitung gesprochen wurden, rasch für Aufsehen sorgten, auch wenn sie kommerziell nie wirklich erfolgreich waren. Sie gelten zusammen mit Gil Scott Heron als Wegbereiter des Hip-Hop, doch ist es nicht so eindeutig, ob sie in dieses Genre gehören, denn sie bezeichnen ihre Werke als „jazzoetry“ und sind viel zu wichtig und gut, um als bloße Fußnote in der Geschichte des Rap abgetan zu werden.

 

Durch einen neuen Kampf um die Rechte der Bürger, vor allem der schwarzen, der in den USA immer spürbarer wird, sahen sich The Last Poets veranlasst, nach mehr als 20 Jahren (und 50 Jahre nach ihrer Gründung) ihre Meinung wieder in Form eines Albums kundzutun. Zwei Mitglieder der Gruppe - Abiodun Oyewole und Umar Bin Hassan – machen sich zu Reggae-Rhythmen, die von den britischen Produzenten Nostalgia 77 und Prince Fatty sowie dem Poets Percussionisten Baba Donn Babatunde beigesteuert werden, Gedanken zur aktuellen Situation in ihrer Heimat. Dieses klangliche Kismet ist so offensichtlich, dass es ein Wunder ist, das die Poets Reggae bis jetzt nie als Begleitung für ihre interessanten, wohldurchdachten Texte nutzten.

 

Ein Skank breitet sich elegant unter den rauen, väterlichen Tönen von Bin Hassan und Oyewole aus, die nicht mehr die jungen Heißsporne sind, die in den frühen 70er systembedingten Rassismus anklagten. Drogen, Verbrechen und Streitereien untereinander haben der Gruppe stark zugesetzt; die letzten der Last Poets, die noch stehen – die Last Poests Standing -, sind notwendigerweise weiser und philosophischer. Hier ist nach wie vor viel angewiderte Wut zu spüren, wie Tracks wie das starke „Rain of Terror“ beweisen, aber innere Stärke und andauernde Kreativität sind die Kennzeichen dieses unerwarteten Albums, das auch kleine Hommagen an Prince und Biggie Smalls enthält.

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