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14.09.2018

MNEK: Language (Albumkritik)

 

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MNEK: Language (Virgin EMI)

 

 

Uzoechi Emenike ist 23,dich bereits im zarten Alter von 14 Jahren unterzeichnete er einen ersten Vertrag mit einem Musikverlag. Der aus dem Süden Londons stammende Künstler hat schon für Madonna, Kylie und Beyoncé geschrieben und mit Duetten, unter anderem mit Stormzy und der Schwedin Zara Larsson, beachtliche Charterfolge gefeiert und den einen oder anderen Preis eingeheimst. Deshalb kann es nicht verwundern, dass sein erstes eigenes Album sehnlich erwartet wurde. Er ist bereit, zum großen Popstar zu werden, aber ein falscher Schritt könnte die große Karriere abwürgen, ehe sie richtig begonnen hat.

 

Leider beginnt sein Debütalbum nicht gerade verheißungsvoll, denn „Background“ ist halb düsterer Electro-Track, halb Sketch, der enthüllt, wie man seinen Spitznamen richtig ausspricht (er lautet Emin-e-kay); das Ganze ist eher peinlich, aber bleibt wenigstens in Erinnerung. Das darauf folgende „Correct“ ist ein Ansturm von theatralischer Prahlerei und legt dar, warum die Hörer den Südlondoner als Solokünstler respektieren sollten.

 

Das Album bestätigt diese Prahlerei, zumindest teilweise. „Correct“ ist ein mitreißend sprunghafter von Afrobeat beeinflusster Popsong, während „Crazy World“s prasselnde Beasts und eindringliche Soul-Samples ein fesselndes Bett für Emenikes verträumten Gesang bereiten. Doch immer wieder drängt sich das Gefühl auf, dass er auf ziemlich berechnende Weise auf die Charts schielt: „Colour“, ein Tropical-Pop-Track featuring Schauspielerin und Sängerin Hailee Steinfeld und jede Menge Produktionsschnickschnack, ist ein 08/15-Song wie gemacht für Spotify-Playlists.

 

Auf der zweiten Hälfte des Albums schlägt Emenike einen anderen Kurs ein und erfreut uns auf Tracks wie „Honeymoon Phaze“ und „Girlfriend“, ein Song über einen Mann, der eine Affäre hat, mit R&B im Stil der 90er. „Girlfriend“ mit seiner flatternden Snare und dem tollen Refrain (“Neither you or your story’s straight”) ist eines der Highlights dieses Werks. Der Wechsel von leicht eingängigem Pop hin zu etwas Anspruchsvollerem deutet darauf hin, dass Emenike sich nach mehreren Seiten absichern möchte. Das ist nicht die ermutigendste Herangehensweise, aber vermutlich eine kluge, wenn man endlich aus den Schatten der bekannteren Leute treten möchte, mit denen man bisher zusammengearbeitet hat.

 

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