Solasta: A Cure for the Curious (Selbstveröffentlichung)
Solasta ist ein absurd junges Trio, das aus der Geigerin Elisabeth Flett, der Cellistin Hannah Thomas und dem Gitaristen Jamie Leeming besteht. Dieses Debütalbum wurde mittels einer Kickstarter-Kampagne im Sommer des Vorjahres finanziert. Das Resultat ist fesselnd und einfallsreich und voller Ideen zur Instrumental-Vergangenheit und – Zukunft der Folkmusik.
A Cure for the Curious beginnt mit absteigenden, rau gekratzten Streichern – ein kühner, aufrüttelnder Beginn -, ehe sie uns mit dem griechischen Folk von „The Plate Smasher“ erfreuen. Danach wird so gut wie jeder Spielstil eingesetzt: wunderschönes, langes Dröhnen auf dem wunderbar traurigen „Lost and Found“, technisch schwierige, rasante Passagen in „The Pirate Set“, Streicher als Texturen hoher Wellen in dem wunderschönen „Whitecaps“. Die Kompositionen sind von alter Musik inspiriert oder originelle Variationen alter Folksongs: „Reels“ und „The Hornpipe Set“ erfinden uralte Räder neu. Die abschließende Passage der letzteren Nummer macht ihnen hörbar so großen Spaß, dass man jeden Eid schwören würde, dass sie auch nach dem Fade-out noch lange weiterspielten.
Zwei Songs auf diesem Album wecken den Wunsch nach mehr. Eine verdammt schnelle Version des Songs „Bedlam Boys“ aus dem 17. Jahrhundert – einer der ersten bekannten Songs über Wahnsinn – ist sehr überzeugend, die beiden Frauen zeigen, was sie können, schottische und walisische Stimmen wiederholen den Refrain zwanghaft und die letzte Note der Nummer wird, was wirklich clever ist, nicht aufgelöst. Ewan MacColls „Terror Time“, über die Angst des armen Arbeiters vor dem Winter, ist fast verzweifelt traurig, aber sehr modern. Hoffentlich werden wir von diesen sympathischen, exzellenten Musikern noch viel hören.
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