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27.07.2019

Blood Orange: Angel’s Pulse (Mixtape-Kritik)


blood orange dev hynes


Blood Orange: Angel’s Pulse (Domino)



Als Blood Orange hat der in New York City lebende Künstler Dev Hynes vier sehr beeindruckende Alben mit glänzenden Sounds, die sich zwischen verschiedenen Genres hin und her bewegen, veröffentlicht. Angel’s Pulse ist ein wenig anders – es wird vom in London geborenen Hynes als Mixtape bezeichnet, weil das Material zwischen anderen Projekten aufgenommen wurde: es handelt such um einen Epilog zu dem im vergangenen Jahr erschienenen exquisiten Negro Swan. Normalerweise hebt Hynes diese „post-album sketches“ nur für sich privat auf und teilt sie nur mit Freunden oder irgendeinem Fremden, dem er auf der Straße ein Mixtape zusteckt. Zum ersten Mal teilt er solches Material mit der allgemeinen Öffentlichkeit. Hynes’ Alben klingen ohnehin wie Mixtapes, denn die Art und Weise, wie die Tracks sanft ineinander übergehen, ja gelegentlich richtig miteinander verschmelzen, ist eine stilistische Konstante. Doch hier wirkt alles gedämpfter, denn die Motive sind ruhige Verneigungen vor dem Vorgänger - „Tuesday Feeling (Choose to Stay)“, um ein Beispiel zu nenne, scheint die einleitende Melodie von „Runnin’“ aufzugreifen. Das Ganze ist recht nett und leidlich unterhaltsam, aber mit Ausnahme einiger weniger Songs und Features/Gastauftritte (besonders hervorzuheben sind das Southern-Rap-Duo Project Pat und der enigmatische MC BennY RevivaL) fehlen ihm die Dringlichkeit und die Vitalität der beiden Vorgänger. Stattdessen ist dies „nur“ ein lounge-y Mixtape, das sich dezent in Hynes' schönes klangliches Reich einfügt.



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