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07.07.2019
Freddie Gibbs and Madlib: Bandana (Albumkritik)
Freddie Gibbs and Madlib: Bandana (Keep Cool/Columbia)
Der aus Indiana stammende Rapper Freddie Gibbs und der in Kalifornien geborene Produzent Madlib, bekannt für seine Arbeit mit Talib Kweli, J Dilla und MF Doom, arbeiteten erstmals auf dem 2014 erschienenen, von Kritik gefeierten – es fand sich auf zahlreichen Jahresbestenlisten wieder - Album Piñata zusammen. Gibbs verfügt über einen leicht eingeschnappten, umgangssprachlichen Flow, der ein wenig an Jay-Z erinnert, auch wenn ihm leider die Fähigkeit des Rappers aus New York fehlt, Bilder und Ideen mit Worten zum Leben zu erwecken. Auf dieser Fortsetzung klingt Gibbs zumeist gelangweilt, aggressiv gelangweilt oder langweilig aggressiv.
Der stets kreative Madlib fährt alles auf, was er finden kann, um den Hörer zu überwältigen. Wenn das ein Ganzes bildet – zum Beispiel in Form des wilden Sumpf-Beat von „Massage Seats“ -, ist es sensationell. Oft klingt sein Werk zu dicht, um mit dem Trap konkurrieren zu können, der aktuell den Massenmarkt dominiert, aber schlimmer ist, dass es der Musik oft schwerfällt, Gibbs' schroffe Reime zu unterstützen.
Wofür wird dieses Album gut sein? Am besten wird es wohl funktionieren, wenn es zerstückelt und in Einzelteilen in DJ Sets eingestreut wird: hier eine Strophe, da ein Refrain. Seltsame Blumen blühen und verwelken im Unkraut von Gibbs' schwarzem Humor – “I beat the pot like Joseph beat Mike and Jermaine” ist seine geschmacklose Anspielung auf den Patriarchen des Jackson-Clans -, aber ein großer Teil des Albums vertrocknet am Strauch.
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