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11.07.2019

Lighthouse Family: Blue Sky In Your Head (Albumkritik)


Lighthouse Family


Lighthouse Family: Blue Sky In Your Head (Polydor)



Das in den frühen 1990ern in Newcastle gegründete Duo Lighthouse Family verkaufte mehr als 10 Millionen Alben voll mit sehnsüchtig-euphorischem Soul und erarbeitete sich eine große Fangemeinde, die von Nu-Soul-Puristen bis hin zum Mondeo Man reichte.Nachdem die beiden Musiker vor kurzem wieder zusammengefunden haben, weichen sie für ihr erstes Album seit 18 Jahren kaum vom ursprünglichen Stil ab.

Blue Sky In Your Head ist voll mit den für das Duo typischen sanft anspornenden, universellen Hymnen, die rund um Paul Tuckers großes Klavier und Tunde Baiyewus ruhig schmachtenden Gesang aufgebaut sind. Im Titeltrack, der das Album eröffnet, träumt der Sänger von einem “different life when trouble just goes away” – fast dieselben Empfindungen, die ihrem Megahit „Lifted“ aus dem Jahre 1996 zugrunde lagen.

Was sich geändert hat, sind ihre Alter und die Welt rund um sie, weshalb nicht überrascht, dass sie einen Wechsel von jugendlichem Optimismus zu erwachsener Melancholie und globaler Sorge vollzogen, was ihre Songs mit einer neuen Art von Emotionalität erfüllt. Baiyewu thematisiert eine “world where nothing is real any more” und verleiht „Long Goodbye“s orchestriertem Glanz eine Atmosphäre existenzieller Angst.

Ein paar Tracks klingen ein bisschen beige und zu vertraut und auch die vielen Wettermetaphern sind sicher nicht jedermanns Sache. Doch „Clouds“ und „Live Again“ sind wirklich herrliche Songs, die den idealen Punkt zwischen Agonie und Ekstase finden. „Who’s Gonna Save Me Now?“ scheint auf ihre eigene Geschichte anzuspielen (“I’m just trying to get back to our glory days”), aber „Waterloo Street“ (“It’s just me and you and everything’s so effortless”) ist der euphorische Sound eines Duos, das alte Flammen wieder entfacht.



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