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20.07.2019
Palace: Life After (Albumkritik)
Palace: Life After (Fiction)
Palaces 2016 erschienenes Debüt So Long Forever war gelungene, erwachsene, mehr als nur hörbare Indie-Musik, auch wenn das Werk mitunter etwas halbherzig wirkte. Die Songs behandelten gewichtige Themen wie Tod oder das Zerbrechen der Ehe der Eltern von Frontmann Leo Wyndham, doch er trug sie mit einer Distanziertheit vor, die nicht so recht zur Thematik passte. Auf dem zweiten Album der in London beheimateten Band ist Verlust erneut ein wichtiges Thema – nicht zuletzt auf dem das Werk eröffnenden Titeltrack (“She’s watching from heaven/ She’s always beside you”) und der epischen Schlussnummer „Heaven Up There“ –, doch erfreulicherweise singt Wyndham diesmal mit wesentlich größerem Selbstvertrauen und mehr Überzeugungskraft.
Nach dem Ausstieg des Bassisten Will Dorey ist die Band nun ein Trio, was einer der Gründe für die organische Wärme der Arrangements auf Life After sein dürfte, denn Rupert Turners Gitarre und Matt Hodges’ Schlagzeug rücken Wyndham in den Vordergrund, ohne ihn je aus Rampenlicht zu verdrängen, was sie nicht einmal auf dem lauteren, treibenderen „Running Wild“ (lassen Sie sich von dem Titel nicht täuschen, es handelt sich um keinen Abstecher auf das Gebiet des ausschweifenden Rock) tun. Die Hauptkritik an diesem Werk ist, dass mit Ausnahme von „Martyr“ und „Running Wild“ viel zu wenig zu finden ist, was die Aufmerksamkeit wirklich auf sich lenkt. Dennoch gibt es derzeit wenige Bands, die bessere emotional kundige, melancholische Indie-Musik machen.
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