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06.08.2019
Francis Lung: A Dream Is U (Albumkritik)
Francis Lung: A Dream Is U (Memphis Industries)
Die junge, mysteriöse Band, um die ziemlicher Wirbel gemacht wird, ist fixer Bestandteil der britischen Musikkultur. 2019 sind die am meisten von allen gehypten Musiker die Imrpov-Rocker von Black Midi, doch 2011 waren Wu Lyf aus Manchester das „nächste große Ding“, eine Art in Wein getauchte Version von Arcade Fire, deren Name durch sie Musikpresse schallte, ehe die Band – was unvermeidlich erschien - via YouTube die Trennung bekanntgab. Drei Jahre später machte Bassist Tom McClung als „lo-fi“ Indie-Popstar Francis Lung mit Musik, die beschaulicher, wenn auch nicht sonderlich originell ist, auf sich aufmerksam. A Dream Is U ist sein erstes Soloalbum-Projekt und verspricht, “like a short Mancunian boy single-handedly trying to incite Beatlemania” zu klingen.
Doch dieses Album klingt eher, als hätte Lung diese Ära durch das Prisma der Hommagen, die folgten – vor allem Elliott Smith, den er auf dem zärtlichen „Unnecessary Love“ fast unheimlich heraufbeschwört - betrachtet , anstatt sich ausgiebig mit den Originalen direkt zu befassen. „The Lie“ ist mit „Rubber Soul“ Anspielungen durchsetzt, während das angenehm klimpernde „Up & Down“ zum Teil „Norwegian Wood“ und zum Teil New Wave Rock ist. Doch durchwegs ist A Dream Is U mit einer Patina der Vertrautheit überzogen, wobei vor allem die perfekten Piano-Melodien und die prachtvollen Streicher-Arrangements beeindrucken. Die Texte sind ebenso abgedroschen, denn McClungs versprochene Botschaft von “addiction, faith, and love in all of its confusion” wird mit Hilfe von „Machen Sie daraus, was Sie wollen“ Textzeilen wie “if you could accept yourself you’d be happy” vermittelt. Abseits des harschen Lichrs der Hype-Maschine zeigt sich, dass Lung das Potenzial und die Melodien hat, aber gut daran täte, etwas von dieser jugendlichen Wut und dem Elan früherer Jahre wiederzuentdecken.
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