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03.09.2019

Black Belt Eagle Scout: At the Party with My Brown Friends (Albumkritik)


black belt eagle scout aka katherine pau


Black Belt Eagle Scout: At the Party with My Brown Friends (Saddle Creek)



Es ist in unserer immer hektischeren Zeit einiges vonnöten, um ein Gehirn zu beruhigen, aber die in Oregon beheimatete Singer-Songwriterin Katherine Paul ist eine Meisterin der fesselnden Atmosphäre. Dieses zweite Album ist üppiger und reicher als das im Vorjahr erschienene Mother of My Children. Sie spielt alle Instrumente selbst und bietet Songs, die wabern wie Bergnebel und sich auf einen inneren Kreis: Freunde auf „Going to the Beach with Haley“, mit seiner sanften Drum Machine und den weichen Arpeggios; ihre Mutter auf „You’re Me and I’m You“. Liebende werden zu alltäglichen Idolen ihrer ruhigen Verwunderung in „Real Lovin“, in dem sich Strumming und schwellende Orgel zu einem euphorischen Höhepunkt steigern, und im verliebten Murmeln von „Half Colored Hair“.

Pauls weiche Stimme, in Hall getaucht, erinnert an die Traumlandschaften von Beach House, während die sie einhüllende Kombination aus Schlagzeug, „grungy“ Gitarren und benebelten Rhythmuswechseln hat etwas von Sharon Van Etten an sich. Doch Paul geht aus einem anderen Winkel an den U-Indie-Rock heran; sie wuchs im Swinomish Reservat in Washington auf und nutzt Auftritte, Fanzines und Festivals, um die Geschichte der amerikanischen Ureinwohner bekannter zu machen (sie schrieb ihr Debütalbum, während Familienmitglieder bei Standing Rock protestierten). Die Einzigartigkeit ihrer Stimme ist jedoch nicht nur auf ihre Herkunft zurückzuführen, sondern vor allem auch auf ihre fast unheimliche Fähigkeit, das Herz anzusprechen.



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