Nun, das war… interessant. Ich habe gerade EXO gespielt, das rein technisch ein Musikvideo ist. Glaube ich zumindest. Ich meine, ich konnte mich herumbewegen und Dinge ansehen, aber insgesamt reichte die Interaktivität von beschränkt bis nicht existent. Minimalistische elektronische Musik gab das Tempo und den Flow vor und ich ließ mich einfach dahintreiben. Mit ständigen Schnitten zu neuen Schauplätzen und seiner erdigen, jedoch sehr wilden psychedelischen visuellen Gestaltung ist das Spiel/Musikvideo eine bizarre Mischung aus Thirty Flights Of Loving, Dear Esther und dem Konsolen “oooo, sieh Dir all die hübschen Lichter an” Simulator Rez. Außerdem gehört irgendwie noch ein Tanzclub in die Mischung.
EXO ist das Produkt der in New York beheimateten Band Gatekeeper, das das Auge mit prächtigen Anblicken erfreut. Mir gefällt zum Beispiel sehr gut, wie die Lichter im Rhythmus der Musik pulsieren (der Tanzclub-Anteil) und dass meine Schritte kurzzeitig als Percussion eines Songs dienten.
Leider gibt es nur sehr wenige Momente wie diese. Zumeist sah ich mich einfach nur um und stolperte in viel zu viele unsichtbare Wände und wartete auf den Sprung zum nächsten Schauplatz. Verstehen Sie mich nicht falsch: es lohnt sich trotzdem, dieses seltsame Spiel/Musikvideo anzusehen/zu spielen. Sie werden einige wirklich wilde Dinge sehen und eine traumartige Erfahrung genießen, was auf die sich ständig ändernde Bewegungsgeschwindigkeit und auf den Umstand zurückzuführen ist, dass die Ziele immer gerade außer Reichweite zu sein scheinen. Das Spiel hat aber auch etliche Längen und erschöpft seine Tricks schon weit vor dem Ende der Laufzeit von ungefähr 30 Minuten. „Yep“ dachte ich mit. „Die Sonne explodiert wieder. Wooooo.”
Aber die Idee gefällt mir sehr gut, weshalb ich hoffe, dass Sie von anderen Künstlern aufgegriffen wird, denen es gelingt, EXO zu überbieten.
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