Battle Born
(Vertigo)
Einige der interessantesten Künstler des Rock schwanken zwischen dem Großartigen und dem Prosaischen hin und her. Brandon Flowers' 2010 Soloalbum Flamingo aus dem Jahre 2010 offenbarte sein derzeitiges Interesse an klassischen Americana – Songs in Molltonarten und farbenprächtige Darstellungen eines Lebens in Vegas, ganz Neonbeleuchtung und „girls on the corner", das Flowers, ein aus Utah stammender Mormone, gelebt haben mag oder auch nicht. Es ist eine Welt, die meilenweit von der schroffen, anglophilen Indie-Welt von Mr Brightside oder der poetischen Großspurigkeit von Human - das, ob Sie es lieben oder hassen, für die nächsten 100 Jahre in Erinnerung bleiben wird – entfernt ist. Auf dem neuen Album dominieren theatralische Klanglandschaften, die mehr mit Meat Loaf gemein haben als mit Springsteen, und Textzeilen, die mit Postkarten-Symbolik überfrachtet sind („Your star-spangled heart took a train for the coast"), weshalb man sich schwer tut, die Energie vor dem dritten oder vierten Durchhören zu finden, doch dann entpuppen sich „Heart of a Girl“ (mit Daniel Lanois zusammen geschrieben) und „From Here on Out“ (das sich verdammt nach den Eagles anhört) als die süßesten, ehrlichsten Erkundungen einer Art von US-Rock, die alle in Begeisterung versetzt, die dafür empfänglich sind.
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