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Brian Eno: Lux (Albumkritik)

 

brian-eno-01 Brian Eno

Lux

(Warp)

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Brian Enos erstes Soloalbum seit 2005 ist ein 75-minütiges Klangbad aus Keyboards und Streichern, das nominell in vier Teile gegliedert ist, die aber so nahtlos ineinander übergehen, dass es schwerfällt, ein Segment vom nächsten zu unterscheiden. Das Album ging aus einer Soundinstallation hervor, die er für eine Galerie in Turin gestaltete, und ist passenderweise eine jener besinnlichen Klangwolken, denen man den Titel Music for Galleries geben könnte. Tatsächlich ist Lux seiner Music for Airports verwandt; die Musik auf dem neuen Album gleitet ähnlich dahin und verlangt kaum nach Ihrer Aufmerksamkeit, bis ein plötzlicher Trompeteneinsatz, drei Sekunden Mandoline oder ein unerwarteter Gitarrenakkord die Beschaulichkeit unterbricht. Der letzte der vier Abschnitte ist der bemerkenswerteste: das Tempo lässt ein wenig nach und ein Glockenspiel fällt ein, wodurch eine würdevolle Harmoniefolge entsteht, die an klassische Musik erinnert. Aber er ist nur im Vergleich zum Rest des Albums „bemerkenswert“, bei dem Pianofiguren endlos geloopt werden und sich verzweigen und unter der Oberfläche schlicht und ergreifend nichts vorhanden ist. Eno kreiert nun iPad Apps, die jedermann erlauben, Eno-artige Klanglandschaften zu konstruieren. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass ein engagierter Amateur damit ein Ambient-Stück gestalten könnte, das mehr Herz hat als Lux.

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