Während uns XCOM anno 2012 an den Wert des Verlustes erinnerte, war DayZ eine wertvolle Lektion in Sachen Mühsal und Entbehrungen. Die Arma 2 Mod war eines der bedrohlichsten Spiele und zugleich eines, das kaum Fehler verzieh. Es war ein Shooter, den man ohne Schusswaffe in Angriff nahm. Armas Steuerungsschema machte Aktionen wie das Management des Inventars mehr als mühsam; die Landschaft mit ihren 225 Quadratkilometern sorgte dafür, dass Sie Mini-Marathons laufen mussten, wenn Sie an einen anderen Ort gelangen wollten, und das oft ohne Karte. Permatod und Dauerhaftigkeit der Welt sorgten dafür, dass jede Handlung und jede Entscheidung Konsequenzen hatte. Und in der Alphaversion war DayZ verdammt reich an Bugs und anfällig für Hacker-Angriffe.
1,3 Millionen Leute spielten die Mod.
DayZ ist herzerfrischend; es zeigt, was Spieler in Kauf zu nehmen bereit sind, wenn ihnen dafür ein neuartiges, von einem Enthusiasten mit viel Liebe gestaltetes Erlebnis zuteil wird. Es ist ein ganz seltener Shooter, in dem banalen Aufgaben wie der Suche nach Wasser oder dem Fahrradfahren ebenso große Bedeutung zukommt wie dem Abfeuern einer Schusswaffe.
Neben der Verfolgung von Banditen, glücklichen Beutefunden, dem Betrauern des Todes von Freunden und großen Raids war eines meiner unvergesslichen Erlebnisse die eher zufällige Organisation einer Scharfschützenmission mit Freunden. Wir waren vor Chernarus’ Northwest Airfield angekommen: ein heimtückisch freies Terrain mit dem Potenzial für reichlich militärische Beute.
Mit leeren Rucksäcken arbeiteten sich zwei Teamkameraden vor. Hätten Sie einen Schuss abgegeben, hätte das auf die Untoten wie eine Alarmglocke gewirkt. Aber in 500 Metern Entfernung, auf einem kleinen Hügel, war mein Scharfschützengewehr außer Hörweite. Dies war eine Begleitmission: ich war für die Leben meiner Teamkameraden verantwortlich und die Ballistik von Arma 2 Arma 2 bedeutete, dass ich meine Ziele auf zwei Achsen anvisieren, mein Zielfernrohr manuell justieren und meine Karte lesen musste, um die ungefähre Entfernung zu schätzen. Es war eine unverfälschte und aufregende Schießerfahrung, aber, noch wichtiger, ein Ausdruck unseres Teamworks. Momente wie dieser ergeben sich in DayZ einfach aus den Mechaniken, der Verletzlichkeit des Spielcharakters und dem angeborenen Sinn für Handlung und Erzählung der Spieler. Indem DayZ so wenig vorgibt, erlaubt es uns, jeden Moment mitzugestalten und wirklich zu erleben.
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