Ich habe nur in zwei PlayStation 3 Spielen Platinum Trophäen errungen. Infamous und Infamous 2 schafften etwas, das nur wenige Spiele schaffen: sie sprachen mich so stark an, dass sie mich zu einem sofortigen zweiten Durchspielen animierten.
Als ich Sucker Punchs Open-World-Superhelden-Titel zum ersten Mal durchspielte, spielte ich als Held. Beim zweiten Mal begab ich mich jedoch auf einen dunkleren Pfad. Vor allem bei inFamous 2 war ich froh, so an die Story herangegangen zu sein, wie ich es tat. Gegen Ende der „böseren“ Story gibt es einen Moment, der mit Sicherheit zu den emotional konfliktbeladensten der Videospielgeschichte zählt.
Lesen Sie jetzt nicht weiter, falls Sie nicht zuviel erfahren möchten. Spoiler folgen!
Manche Helden haben Sidekicks. Cole MacGrath hatte Zeke Dunbar: einen nervenden, hinterhältigen, ihm in den Rücken fallenden „Freund“. Seine Unzulänglichkeiten machen das Ende von inFamous 2 so bedeutsam und bewegend. Sein Wandlung vom Feigling zum mutigen Champion der Leute ist eine der befriedigendsten Entwicklungen, die mir bisher untergekommen sind, und es ist sein Tod, de seinen Status als Held zementiert.
Es erfordert Mut, sich seinen Freunden entgegenzustellen, selbst wenn diese keine Wesen mit Superkräften sind, die mit den Händen Blitze und Feuer verschießen können. Zekes beherzter, wenn auch letztlich erfolgloser, Versuch, seinen Freund vom dunklen Pfad abzubringen, steht symbolhaft für die besten Eigenschaften der Menschen und für all jene Werte, von denen sich Cole kaltschnäuzig losgesagt hat.
Ob Zekes Ermordung durch Cole kanonisiert wird, wenn inFamous: Second Son für die PlayStation 4 erscheint, ist nicht bekannt. Ich gebe jedoch die Hoffnung nicht auf, dass der nächste Teil der Serie neben den Superkräften auch starke Charakterentwicklung bieten wird.
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