When Saints Go Machine: Infinity Pool (!K7)
Legen Sie dieses Album nicht auf, wenn Sie Aufmunterung benötigen. Es ist von einer Melancholie durchdrungen, die mitunter zur düsteren Vorahnung wird; in gewissen Momenten klingt Infinity Pool, als wäre es auf einem Felsvorsprung aufgenommen worden, der das Ende der Welt überblickt. Aber das Ende der Welt hätte eine gewisse Größe und Pracht an sich, was sich auch vom mittlerweile dritten Album des Quartetts aus Kopenhagen sagen lässt. Es ist nicht unfair, die hier gebotene Musik als Electronic Pop zu bezeichnen, denn die Songstrukturen und der an Antony Hegarty erinnernde Gesang von Leadsänger Nikolaj Manuel Vonsild halten das Ganze zusammen. Aber daneben machen sich auch tiefes Industrial-Dröhnen, ätherische Ambienceklänge, fröhlicher Rave sowie eine Reprise der Rhythmen von Big Beat und dem Hip-Hop der 90-er Jahre bemerkbar. „Thus Love and Respect“ erfreut mit einem Gastauftritt des mit dem Grammy ausgezeichneten MC Killer Mike, „Degeneration“ ist ein Klagelied, das rund um ein Sub-Bass-Glucksen aufgebaut ist, und „Mannequin“ ist ebenso eingängig wie eisig, auch wenn „born and raised for traffic" nicht gerade ein Refrain ist, denn man unter der Dusche grölen wird. Infinity Pool ist ein nachdenkliches, clever komponiertes Werk, das oft ziemlich schön ist – nur eben auf eine traurige Art.
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