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Dinge, die in The Last of Us stören (Teil 2)

 

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Ellie der Anker

Nur damit es klar ist: Ellie kann wie ein Soldat schießen, wie ein Feldsanitäter heilen und die erschreckendsten Situationen meistern, ohne ins Schwitzen zu geraten; aber wenn es darum geht, durch ein paar Fuß tiefes Wasser zu waten, spielt sie plötzlich die Kleines-Mädchen-Karte aus? In einer Welt, in der Mutter Natur einen großen Teil der von Menschen geschaffen Straßen und Tunnels weggeschwemmt beziehungsweise überflutet hat, sollte man meinen, dass die Fireflies zumindest ein Kinderplantschbecken oder einen aufblasbaren Pool aufgetrieben hätten, um Ellie das Wassertreten beizubringen. Aber wir werden immer wieder daran erinnert, dass Ellie so ziemlich alles perfekt kann, solange dabei ihr Haar nicht feucht wird.

Ich verstehe, dass Ellies Abneigung gegen Wasser Naughty Dogs Art war, lange Fußmärsche durch gelegentliche Umwelträtsel ein wenig aufzulockern. Ich kann auch verstehen, dass ihr behütetes Heranwachsen sie nie mit etwas Schlimmerem als einem Glas Wasser konfrontierte. Dennoch glaube ich, dass sie, nachdem Joel zum ersten Mal wertvolle Zeit damit vergeuden musste, sie über einen 10 Meter breiten Ozean zu befördern, zumindest einige Momente der dazwischenliegenden Monate dazu genützt hätten, Ellie beizubringen, wie man sich über Wasser hält. Das – oder Joel hätte ihr eine Schwimmweste organisiert.

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Fehlende Zeit

Von einer Jahreszeit zu einer anderen vorzuspringen, war unbedingt erforderlich. Das verstehe ich. Nur so war es Naughty Dog möglich, die großen Plotpunkte des Spiels würdig abzuschließen, und in Sachen Gameplay konnten so die Märsche durchs Land um hunderte Stunden verkürzt werden. Ich verstehe die Notwendigkeit, für den schnellen Vorlauf, aber ich bin mir nicht sicher, ob Ellie und Joel diese Auszeiten bestmöglich nützen.

Abgesehen davon, dass Ellie nie schwimmen lernt, ist es doch ein wenig seltsam, dass Joel jede neue Jahreszeit mit exakt demselben Inventar beginnt. Irgendwie sollen wie glauben, dass Joel entweder überhaupt nichts von seinen Ressourcen verbraucht oder nur so viel Nachschub organisiert, dass er mit genau denselben Vorräten wieder auftaucht. Wenn Naughty Dog beabsichtigte, uns die ultimative Überlebenserfahrung zu bescheren, wäre es besser und passender gewesen, Ressourcen abzuziehen oder hinzuzufügen, und zwar abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad und/oder dem Spielstil des jeweiligen Spielers. So wären eifrige Plünderer mit zusätzlichen Med Kits belohnt worden, während schießfreudige Zeitgenossen die nächste Jahreszeit mit etwas weniger Munition in Angriff genommen hätten. Hier hat Naughty Dog eindeutig eine Gelegenheit verpasst, den monatelangen Unterbrechungen größere Bedeutung zu verschaffen.

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Fröhliches Bomben?

Joels Nagelbomben sind sehr praktisch, um Mutanten und Hunters auf Distanz zu halten und schnell zu eliminieren, aber je mehr ich darüber nachdenke, wie sie zusammengebastelt werden, desto unklarer wir, wie sie eigentlich funktionieren sollen. So wie ich das verstehe, sind die Nagelbomben in The Last of Us Sprengvorrichtungen, die so programmiert werden können, dass sie explodieren, wenn sie einen Feind erkennen, während sie die Guten unversehrt passieren lassen. Das würde Sinn machen, wenn Joel sie aus einer militärischen High-Tech-Einrichtung organisiert hätte, aber er bastelt sie selbst aus gebrauchten Klingen und Haushaltschemikalien zusammen.

Und was hat es mit der magischen Dose auf sich? Wo kommt die immer her? Gibt es die gratis zu jedem Herstellungsvorgang? Bestehen diese Dosen aus geschmolzenen Scheren? Sind nicht zerdrückte/kaputte Dosen so häufig, dass sie immer sofort aufzutreiben sind? Ich werde mir ersparen, darauf hinzuweisen, wie verantwortungslos es von Joel ist, mit scharfen Nagelbomben und Molotov-Cocktails, die in seinem Rucksack herumhüpfen, in der Nähe von Kindern vorbeizulaufen.

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Recycelt den niemand?

Ziegelsteine und Flaschen sind Brot und Butter von Joels „Ablenkungs“-Fähigkeiten, was toll ist, denn dies sind die am leichtesten aufzutreibenden Ressourcen in The Last of Us. Wäre die Menschheit in der Lage, aus Ziegelsteinen Nährstoffe zu extrahieren oder Flaschen in Energie zu verwandeln, gäbe es keine Notwendigkeit für Rationierungen. Zugegeben, die große Zahl an Flaschen und Ziegelsteinen macht aus dramaturgischer Sicht sind – zwischen all den Trümmern müssen sie sich tonnenweise finden -, aber ihr Auftauchen signalisiert dem Spieler, dass ihm bald eine Actionsequenz den Tag ruinieren wird. Keine Ziegelsteine oder Flaschen? Sie können in aller Ruhe die Gegend absuchen. Zahlreiche Ziegelsteine und Flaschen, die an den seltsamsten Plätzen auftauchen? Bereiten Sie sich darauf vor, um Ihr Leben zu kämpfen.

Und gibt es nicht irgendetwas anderes, das Joel zur Ablenkung verwenden kann? Nägel? Patronenhülsen? Bücher? Diese sich selbst vervielfältigenden Nagelbomben-Dosen? Ein wenig Abwechslung wäre willkommen gewesen.

Dinge, die in The Last of Us stören (Teil 1)

Dinge, die in The Last of Us stören (Teil 3)

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