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Shelter – Der Spaß und Spiele Test

 

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Eine Dachs-Simulation. PC-Spiele! Shelter, in dem Sie die Aufgabe haben, den Dachsnachwuchs in der grausamen Natur großzuziehen, ist seit kurzem erhältlich.Ich kann das Spiel zwar unmöglich besser rezensieren als die Katze Lucy, doch ich kann Ihnen meine Gedanken zum Spiel mitteilen. Hier ist, was ich denke: Ich bin dieser Verantwortung nicht gewachsen! Spiele verlangen von mir, die Welt immer und immer wieder zu retten, und damit kann ich umgehen. Aber fünf winzige Dachsjunge am Leben zu erhalten? Bitte, diese Bürde ist mir zu groß.

Shelter ist ohne Zweifel rührend, Es ist außerdem ungeheuer charmant, wunderbar umgesetzt und völlig einzigartig. Sie spielen eine schlurfende Dachsmutter und beginnen in einem kleinen Bau mit fünf kleinen Dachsen: einer ist grau und leblos, die anderen vier tollen herum und verlangen nach Sacks und Aufmerksamkeit. Sie müssen rasch erkennen, dass es hier zu wenig Nahrung für Ihren Nachwuchs gibt, weshalb Sie sich in die gefährliche Welt hinaus begeben. Und so fängt Ihr Watership Down-trifft-Tarka The Otter-artiges Abenteuer an.

Das soll heißen, dass immer und überall der Tod lauert. Er kommt von oben und von der Seite, aber auch im Bau sind Sie nicht sicher. Fünf Junge sind sehr viel – und Nahrung ist ziemlich schwer aufzutreiben. Rüben, Karotten und anderes Wurzelgemüse zu erschnüffeln, hilft nur bedingt, den so können Sie nur ein Baby nach dem anderen füttern. Da ein jedes relativ rasch Hunger und dann Ermattung erkennen lässt, müssen Sie sicherstellen, dass Sie ständig genügend Nahrung herbeischaffen und alle fünf gleichermaßen füttern. Aber mitunter müssen Sie den Kleinen ein größeres Mahl spendieren, was bedeutet, dass Sie etwas Größeres fangen müssen, zum Beispiel einen Fuchs. Und dazu müssen Sie sich sehr vorsichtig an die Beute anschleichen und reichlich Glück haben.

Sie können Sie füttern, so viel Sie wollen, aber das schützt die lieben Kleinen nicht vor den Sturzflugattacken der Raubvögel. Vor diesen Feinden sind sie nur im hohen Gras oder in einem Unterschlupf sicher. Und Dachsjunge neigen leider dazu, umherzustreifen.

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Shelter überraschte mich insofern, als es eine lineare Geschichte ist, denn ich hatte erwartet, dass das Ganze ein eher offenes Ende haben würde, ich es also mit einer Überlebenssimulation mit schlechtem Ausgang zu tun haben würde, nicht mit einem vorgegebenen Pfad. Ich bin mir noch immer unschlüssig, ob meine Phantasieversion zu bevorzugen wäre, aber ich kann Ihnen versichern, dass die vorgeschriebene Route nichts daran ändert, dass es sich um ein großartiges Spiel handelt. So werden interessante, geskriptete Szenen unterwegs ebenso möglich wie Wetter- und Jahreszeitenwechsel, wodurch die Story in Akte unterteilt wird und diese einen nachvollziehbaren Anfang und ein ebenso nachvollziehbares Ende erhält.

So spielt sich zum Beispiel der Abschnitt, der in der Nacht angesiedelt ist, ganz anders als die Abschnitte, die bei Tageslicht spielen. Hier können Sie nicht zulassen, dass sich die Kleinen mehr als einige Schritte von Ihnen entfernen, da sie sonst in der Dunkelheit von Feinden geschnappt und auf Nimmerwiedersehen weggetragen werden. Und das bedeutet, dass Sie nicht nur sofort reagieren müssen, wenn ein Geräusch die lieben Kleinen in Panik versetzt, sondern auch darauf achten müssen, sich nicht zu schnell zu entfernen, wenn der Nachwuchs frisst. Und genau das tat ich. Und dieses Baby sah ich nie wieder. Das habe ich noch immer nicht verwunden.

Der Winter sorgt natürlich für mehr unmittelbare Herausforderungen als der Sommer. Das Spiel verzichtet zwar auf Elemente wie das Erfordernis, die pelzigen Kleinen zu wärmen, aber der Wechsel der Jahreszeiten unterstreicht den Spielfortschritt und ermöglicht wunderbare Wechsel der Farbpalette.

Und was für eine Farbpalette. Das Spiel ist fast schon unglaublich hübsch, es ist das attraktivste Spiel, das ich seit Proteus spielte (auch wenn die beiden einander überhaupt nicht ähnlich sehen). Sein unverwechselbarer Stil ist perfekt umgesetzt, jede Kreatur, jeder Baum und jede Wolke ist lieblich anzusehen. Und das macht einen großen Unterschied in einem Spiel, in dem Sie, oberflächlich betrachtet, nur einen tollpatschigen Dachs samt Familie langsam in Richtung eines unbekannten Ziels führen.

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Natürlich wirkt das Spiel in der Realität nie so. Die enorme Verantwortung, die Sie für die Jungen tragen, sorgt für ständige Spannung und ständigen Druck: die verzweifelte Suche nach Nahrung, die erzwungene Ruhe beim Versuch, sich an größere Beute heranzuschleichen, und die wahnsinnige Panik, wenn Sie verzweifelt Deckung suchen, während Sie das schreckliche Kreischen eines Raubvogels über Ihrem Kopf hören.

Ein Junges zu verlieren, ist eine monströse Erfahrung, aber es ist eigenartig, wie schnell man sich damit arrangiert. Mussten Sie gerade noch fünf hungrige Mäuler füttern, sind es nun nur noch vier. Und das Leben wird einfacher, die Bürde geringer und die jungen Dachse werden größer. Dieser grausame Blick der Natur wird offensichtlich, während Sie erkennen, dass fünf junge geboren wurden, damit wenigstens ein paar übrigbleiben, die Ihre Gene weitergeben. Sie sind nun Teil dieses Prozesses.

Es ist auch nicht gerade hilfreich, dass die Dachse so unglaublich umwerfend sind: ihre cartoonartigen Gesichter scheinen zu grinsen und ihre kleinen Leben sind fast schmerzhaft wertvoll. Jedes der Jungen hat eine deutliche Markierung auf dem Rücken, wodurch es leichter wird, sich zu merken, welches man gerade gefüttert hat, und leichter, eines zu vermissen, wenn es nicht mehr da ist. Verdammt seist Du, Natur! Hör auf, zu kleinen pelzigen Kreaturen so gemein zu sein!

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Ich glaube, manche werden die Linearität frustrierend finden. Wie ich schon erwähnte, kann ich nicht umhin, mir eine Version auszumalen, in der die Welt nach dem Zufallsprinzip generiert wird und ich versuchen muss, in einer offenen Welt so viele Junge wie möglich über die Runden zu bringen, bis sie erwachsen sind. Vielleicht wird das die Fortsetzung bieten. Aber Shelter ist auch so ein wunderschönes Spiel. Es ist intelligent, einfach und sehr bewegend. Nein, ich weinte nicht, aber ich war gerührt, seufzte, jubelte und hielt den Atem an. Es ist anders als alles, was Sie gespielt haben, wert, erkundet zu werden und kostet nur $10/£7.

PRO: Wunderschön; herausfordernd; bewegend.

CONTRA: Zu linear.

Abschließende Bewertung

Spiel: 8,5

Spaßfaktor: 8,5

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