John Legend: Love in the Future (Columbia)
John Legends fünftes Studioalbum ist meilenweit entfernt von seinem letzten Werk, der Bewusstsein schaffenden, wuchtigen Zusammenarbeit mit the Roots, die den Titel Wake Up! trug. Der Sound ist im direkten Vergleich stark abgespeckt und wurde von Leuten wie Kanye West und Dave Tozer produziert und programmiert. Legends Gesang ist durchwegs exzellent und rückt besonders auf Balladen wie „All of Me“ in den Vordergrund. Wann immer der Reiz des Albums aufgrund des allzu generischen Feelings der Begleitmusik oder dem Melodien abnimmt, sorgen Legends feines Klavierspiel oder kleine Produktionstricks - das Lo-Fi-Knistern der Musik auf „The Beginning“; das kurze Trompetensolo auf „You and I“; der Moment am Ende von „Dreams“, in dem sich der Gesang zu einer Vocoder-Linie wandelt und man sich fragt, wer Daft Punk in den Kontrollraum ließ – dafür, dass man doch gerne weiter zuhört. Die an Hooks reiche Single „Made to Love“ mit ihrem Klatschen, dem Trommeln auf der Djembe und dem Beatles-artigen John-Barry-Ende ist extrem eingängig und reizvoll.
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