Jason Derulo: Tattoos (Warner Bros)
Im vergangenen Jahr brach sich Jason Derulo einen Halswirbel, ein Ereignis, das ihn zum Titel dieses Albums inspirierte ("Life-altering experiences are like tattoos stuck to you for life", erklärt er), aber ansonsten nur sehr wenig Einfluss auf seine musikalische Weltsicht hatte.Der R&B-Schnulzensänger weiß, wie auch schon auf seinen beiden vorangegangenen Alben, nicht so recht, was er mit seinem angeborenen Sinn für Romantik anfangen soll:Tattoos ist ein heftiger Kampf zwischen dem Liebhaber in ihm und dem priapeischen Schürzenjäger. Spoiler-Warnung: der Liebhaber obsiegt. Trotz der doch recht anschaulichen Reime von 2 Chainz auf „Talk Dirty“ , einem Song, der darauf beharrt, dass „booty“ (Hintern) eine internationale Sprache ist, kann Derulo einfach nicht anders, als den Schmusesänger heraushängen zu lassen. Auf „Marry Me“ schwingt er sich zu solchen Höhen der Leidenschaft auf, dass sein Falsettgesang fast die Decke sprengt. Dann ist da noch das Duett „Vertigo“, ein Balladencocktail aus Teenagerschwärmerei und Hormonen, der durch die kurzen Gesangseinlagen seiner Freundin Jordin Sparks noch kitschiger wird. Doch Derulos clubtaugliche Hooks sind höllisch eingängig und er versteht es, mit lebhaften Vorstößen auf das Terrain von Rock und Salsa für ein wenig frischen Wind zu sorgen.
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