Jeder, der ein Tomb Raider Spiel gespielt hat, weiß, dass Lara Croft eine Frau mit außergewöhnlichem Durchhaltevermögen ist. Ob Sie Hindernisse überwindet, physische Heldentaten vollbringt oder gegen tödliche Kreaturen kämpft, Lara setzt sich durch und überlebt. Diese Charakterstärke wird im Reboot der Serie, der heuer erschien, auf die Probe gestellt wie nie zuvor. Die Mission bring Lara bis an die absolute Grenze dessen, was Sie nicht nur physisch, sondern auch emotional ertragen kann, während die Heldin alles unternimmt, um eine Freundin zu retten.
Falls Sie das Spiel noch nicht zu Ende gespielt haben, sollten Sie nicht weiterlesen: Ab hier folgen Spoiler.
Lara bewegt sich, kurz nachdem Sie gerade noch lebend über die Brücke von Yamatais imperialem Palast gekommen ist, durch eine Höhle, als Sie auf Mathias und seine Sekte stößt. Diese Leute stehen kurz davor, Sam in einem verrückten Ritual auf einer Art Scheiterhaufen zu verbrennen. Lara, versucht, ihre Freundin zu retten, aber sie wird schnell überwältigt. Sie kann nur hilflos zusehen, wie Mathias das Holz zu Sams Füßen entzündet.
Dies ist der einzige Moment in all den bisherigen Spielen, in denen Lara Croft wirklich alle Hoffnung fahren lässt – und wer könnte es ihr verdenken? Etliche Szenen im Spiel streichen Laras Menschlichkeit und Verletzlichkeit heraus, während Sie versucht, am Leben zu bleiben, aber sie kommt erst ganz unten an, als es ihr nicht gelingt, Sam vor dem Feuerritual zu bewahren. Der entwaffneten und gefesselten Lara bleibt Lara nur noch die Sprache. “I’m sorry. I’m so sorry.” (Es tut mir leid. Es tut mir so leid), keucht sie. Ihr Bedürfnis, um Verzeihung zu bitten, ist so pathetisch menschlich und wirkt wie eine Bestätigung ihres Versagens.
So etwas wie eine selbstlose Entschuldigung gibt es nicht. Indem wir unsere Fehler laut aussprechen und somit zugeben, möchten wir unsere eigene Schuld lindern – deshalb ist es so Ehrfurcht gebietend, als Lara aufhört, um Verzeihung zu bitten und tut, was immer sie kann, um Sam zu helfen. Ich war wirklich gerührt von Laras Versuch, Sam von ihrer unmittelbar bevorstehenden Verbrennung abzulenken: “Just look at me…look at me, okay?” (Sie mich nur an... sieh mich an, okay?) Meine Gedanken schweiften zu meinem besten Freund. Was würde ich tun, wäre er an Sams Stelle? Ich hoffe, ich könnte nur halb so mutig sein wie Lara.
Der enorme Wind, der plötzlich die Flammen ausbläst, ist sowohl Sams Rettung als auch ihr Verderben, denn diese Einflussnahme der Natur überzeugt Mathias, dass Sie das auserwählte Gefäss der Sun Queen (Sonnenkönigin) ist. Der Wind ist auch eine bittere Erinnerung an Laras missglückten Rettungsversuch. Solange Sam noch lebt, hat Lara noch die Möglichkeit, sie zu retten.
Während Sam in den Thronraum des Palastes gebracht wird, entkommt Lara ihren Wächtern, indem Sie sich von einem Felsenpfad in die Tiefe fallen lässt. Als die Bösewichte hinunterblicken, sehen auch die Spieler aus der Vogelperspektive den Horror, in den Lara gerade sprang: es ist ein regelrechter Fluss aus Blut und Eingeweiden. Der Anblick von Lara, die aus dem Matsch auftaucht, über und über mit Blut und wer weiß was noch bedeckt, ist der schockierendste Moment im Spiel. Lara ist meiner Meinung nach am verzweifeltsten, als sie denkt, dass ihr Versagen den Tod ihrer besten Freundin zur Folge haben wird. Nachdem Lara aus dem Blut in den Tiefen der Erde aufgetaucht ist, kann es für sie nur noch bergauf gehen, denn hier ist sie wirklich ganz unten angelangt.
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