Billie Joe & Norah: Foreverly (Reprise)
Bewertung
Norah Jones, eine Sängerin, die „rauchig“ personifiziert, und Green Day Sänger Billie Joe Armstrong werden mit dieser „Neuinterpretation“ des 1958 erschienenen Everly Brothers Albums Songs Our Daddy Taught Us vermutlich so manchen Fan von Americana verärgern. Diese Usurpatoren harmonisieren wie ein Alt-Country-Traum – wer hätte gedacht, dass Armstrong ein Gespür für zweistimmigen Folk-Roots-Gesang hat? - und bieten, als männlich/weibliches Duo, die Songs auf eine Weise dar, wie es Phil und Don nicht möglich war. Das Paar wird von dezentem Schlagzeug, Klavier und Pedal-Steel-Gitarre unterstützt und verleiht Folk-Klassikern wie „Barbara Allen“ und „Roving Gambler“ eine düstere Sinnlichkeit; Jones' langsamer, trauriger Leadgesang auf „I'm Here to Get My Baby Out of Jail“ vermittelt wunderbar den Schmerz, den ein permanent herumziehender, fehlgeleiteter Sohn seinen Eltern zufügt; einen zusätzlichen Bonus bieten dabei Banjo und Violine, die sich zu einem Crescendo aufschwingen, das einem Schauer über den Rücken jagt. Besonders herausfordernd ist, dass sich das Material mit ziemlich trostlosen Themen befasst: Standard sind Tod, Krankheit und Liebesleid; und das Tempo ist unablässig langsam. Alle, die deprimiert sind, sollten die Begräbnis-Stimmung der Mordballade „Down in the Willow Garden“ und bedingt meiden.
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