Leute die Assassin's Creed IV: Black Flag dafür kritisieren, dass es sich zu weit vom Kernkonflikt zwischen Templern und Assassins entfernt, sollten Assassin's Creed Pirates, wahrscheinlich meiden, denn die ersten beiden Wörter seines Titels zählen in Wahrheit nicht.
In Assassin's Creed Pirates wird nicht gelaufen und nicht gesprungen. Es gibt keine Morde von Angesicht zu Angesicht – nur Tötungen von Schiff zu Schiff. Sie können die anderen Schiffe auch nicht entern und das Verlassen des Schiffs im Hafen, um ein wenig an Land herumzuspazieren, können Sie sich ebenfalls abschminken. Meine liebsten Teile von Assassin's Creed — die persönlichen Momente – wurden weggelassen und es wird nur eine auf das Wesentlichste reduzierte Geschichte der frei herumschippernden Piraterie, in deren Verlauf man nie Land betritt.
Es gibt natürlich einen Charakter, den Sie „spielen“, aber er taucht nur in Form von 2D-Kunst auf. Alonzo Batilla möchte zu einem der meistgefürchteten Piraten der Karibik werden und dieses Spiel ist nur zu gerne bereit, ihn dieses Ziel erreichen zu lassen; ihm wird zum Beispiel gleich zu Beginn von einem versierten Freibeuter ein Schiff übergeben. Hier ist Dein Boot. Geh hin und sei ein Pirat. Triff Dich mit einigen NPCs aus Black Flag, falls Dir das ein besseres Gefühl gibt.
Die einzelnen Stücke der Story dienen als Interpunktion, als erzählerische Fortschrittsanzeige für das Abenteuer auf offener See, das Pirates bietet. Außerhalb der Story fahren Alonzo und seine Crew herum, zetteln Kämpfe an, erledigen einfache Missionen, machen Rennen von Checkpoint zu Checkpoint und stellen im Grunde sicher, dass keines der Icons am jeweiligen Schauplatz unberührt bleibt.
Wenn er gute Arbeit leistet, verdient er Beute, Erfahrungspunkte und Levels, was ihm ermöglicht, aus dem Tavernenmenü zusätzliche Crewmitglieder anzuheuern, im Schiffsupgrademenü sein Schiff zu verbessern und sich mit Perks (Fertigkeiten/Vorteilen) auszustatten. Nähe als im Menü werden Sie in diesem Spiel ans Festland nicht herankommen.
In diesem Spiel geht es also nicht darum, heimtückisch Leute zu ermorden, auch wenn Alonzo in den Missionen den Auftrag hat ein Schiff zu „assassinate“. Das ist eine sehr gezwungene Art, ihm zu sagen, dass er sich heimlich einem anderen Schiff nähern und dieses überraschend angreifen soll. Abgesehen von Missionen, die von ihm verlangen, sich möglichst schnell von A nach B zu begeben, trägt er eigentlich nur Kämpfe zu hoher See aus.
Zum Glück ist das, was er macht, ziemlich einfach. Er muss nur auf Buttons tippen, um Angriffen, denen man unglaublich leicht ausweichen kann, auszuweichen, und dann mit einem Mindestmaß an Präzision zurückschießen. Ubisoft hat in viele dieser Kämpfe optionale Tier eingebaut, um den Eindruck zu erwecken, dass sie zumindest ein bisschen spannend sind. Doch Spannung kommt eigentlich nie auf.
Ich sage nicht, dass Assassin's Creed Pirates ein schlechtes Spiel ist – als Piratenspiel ist es annehmbar. Die Möglichkeit, andere Schiffe zu entern, wäre eine nette Möglichkeit gewesen, die Kampfmonotonie zu durchbrechen, aber die Hitze des Gefechts kitzelt die Seele und es ist auch sehr nett anzusehen. Es wird darin gesungen, was ich wirklich goutiere, und es gibt generell viel zu tun, auch wenn es immer wieder dieselben Dinge sind.
Es ist schlicht und ergreifend kein Assassin's Creed Spiel. Da man es aber als solches bezeichnet und auch vertraute Icons aus der Serie einbaut, kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass man mich übers Ohr hauen möchte. Ich werde den Nichtsnutz kielholen lassen, der meint, es wäre der Name eines großen Franchise vonnöten, um mich dazu zu bringen, einen Piraten zu spielen.
Assassin's Creed Pirates
Genre: Seegefecht-Simulation? Okay, lassen wir es dabei bewenden.
Entwickler: Ubisoft
Plattformen: Android, iOS
Preis: $4.99
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