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Peggle 2 – Der Spaß und Spiele Test

 

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Peggle ist ein Rätselspiel (puzzle game), bei dem es darum geht, verschiedenfarbige Pflöcke mit Kugeln vom oberen Bildschirmrand aus von einem Brett zu schießen, aber das ist es nicht, was dieses Spiel ausmacht. In Wahrheit geht es darum, zu der explosiven farbenfrohen Feier am Ende eines jeden Levels zu gelangen – und die Freudenfeste von Peggle 2's sind die befriedigendsten, die es bis jetzt zu sehen gab. Feuerwerke explodieren, Einhörner furzen Regenbögen und die „Ode an die Freude“ erklingt.

Man kann argumentieren, dass es letztlich bei jedem level-basierten Rätselspiel nur um die große Belohnung am Ende geht, aber die Peggle Reihe reizt dieses Konzept bis zum Extrem aus.

Die Kamera zoomt auf die Kugel hinein und folgt ihr in Zeitlupe, während sie mit dem letzten Pflock/Block kollidiert, ein spannender, intensiver Moment, der in ein triumphales Fest aus Licht und Geräuschen mündet. Eine mitreißende Version von Beethovens „Ode an die Freude“ erklingt, während Feuerwerke den Bildschirm in verschiedenen Farben erleuchten und sich der Levelscore dramatisch erhöht. Das Ganze erinnert an einen umgekehrten Neujahrscountdown. In den ersten Levels von Peggle 2 bewegt ein Cartoon-Einhorn seinen Kopf im Rhythmus der Musik.

In diesen kurzen Momenten lärmender Fröhlichkeit wirkt Peggle 2 fast — fast — wie eine Fortsetzung des Originals aus dem Jahre 2007 und nicht nur wie eine leichte Variation eines Themas mit einer scharfen grafischen Überarbeitung. Doch die meiste Zeit hindurch ist es genau das.

Wenn man die halb ironische Begeisterung rund um die Ankündigung, dass das Spiel zeitlich begrenzt exklusiv für die Xbox One erhältlich sein wird, beiseite lässt, ist und bleibt Peggle 2, wie schon seine Vorgänger, eines der „most casual of casual games“. Es handelt sich um eine Mischung aus dem Arcade-Klassiker Breakout und dem japanischen mechanischen arcade-Spiel Pachinko. Das grundlegende Gameplay eines Peggle Titels ist leicht erklärt: Sie zielen, feuern und warten dann, während eine Kugel, über die Sie keinerlei Kontrolle haben, langsam bis zum unteren Bildschirmrand hüpft und fällt. Das Spiel lässt sich mit dem Xbox One Controller gut genug steuern und unterstützt auch alberne Kinect Steuerung, falls Sie zu den Leuten zählen, die sich gerne der Gefahr aussetzen, weniger präzise zu schießen und dabei lächerlich auszusehen.

Zu beobachten, wie diese Kugeln fallen und hüpfen, ist nicht gerade aufregend. Früh in einer jeden neuen Runde, wenn das Feld mit Pflöcken/Blöcken gefüllt ist , ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich, eingelullt von den beruhigenden klimpernden Geräuschen, einzudösen beginne. Erst wenn es darum geht, die letzten Pflöcke wegzuschießen, baut sich langsam Begeisterung auf, da die umwerfend aussehende Feier naht. Die Aufregung, einen Level erfolgreich abzuschließen, dauert bis in den nächsten Level fort und ehe ich mich versehe, liege ich leicht schnarchend auf der Couch, den Controller in der Hand.

Die Peggle Formel lässt nicht viel Raum, um Spannung und Aufregung ins Geschehen zu bringen, und Popcap hielt sich eng an die Formel, zumindest für die Erstveröffentlichung des Spiels. Die anregendsten Verbesserungen, die die Entwickler vorgenommen haben, beziehen sich auf die visuelle Gestaltung und auf die Animationen – die vier neuen Masters (Meister) des Spiels (es gibt zum Start insgesamt fünf, darunter das wiederkehrende Bjorn the Unicorn) sind farbenfrohe Charaktere, die durchaus in einen Animationsfilm passen würden. Leider ist ihr Charme auf das linke untere Eck des Bildschirms beschränkt und mit Ausnahme von Master zwei – ein Troll, der nach Jeff Bridges Dude in The Big Lebowski modelliert wurde — haben sie nichts Interessantes zu sagen.

Sicher, sie bereichern das Spiel mit ihren Spezialkräften, aber in vielen Fällen sind diese Fähigkeiten nicht wirklich nützlich, sondern schaden eher. Der Bowling-Felsen des Lebowski-Trolls Lebowski bewegt sich in gerader Linie nach unten und zerstört dabei alles, was ihm in den Weg kommt, wobei er auch zahlreiche potenzielle Meisterschüsse ruiniert, mit denen man sein Können beweisen könnte. Die Kraft (Power) des yetiartigen Berg könnte man fast als Glitch bezeichnen, denn sie sorgt dafür, dass die Pflöcke/Blöcke ziemlich frei auf dem Brett herumrutschen.

Peggle 2 ist nicht wirklich ein neues Peggle, sondern eher mehr Peggle. 60 Hauptabschnitte (stages) und 60 auf Skills basierende Herausforderungen hören sich nach sehr viel Inhalt an, aber die „nur noch ein weiterer Level“ Struktur des Spiels sorgt dafür, dass die Spieler all diese Levels in einigen Stunden durchgespielt haben können. Es gibt einen Online-Multiplayer, bei dem bis zu vier Spieler auf getrennten Brettern gegeneinander antreten und versuchen, die höchste Punktzahl (Score) zu erreichen, aber dabei spielt man eher in der Nähe von anderen, nicht mit ihnen.

Dies ist nur der Anfang für Peggle 2. Vor einigen Tagen kündigte Popcap einen kostenlosen Multiplayer Duel Modus an, bei dem sich die Spieler auf einem Brett abwechseln und versuchen, mehr Punkte zu erreichen als der Gegenspieler, was sich ziemlich aufregend anhört. Das Versprechen, später neue Levels hinzuzufügen und vielleicht auch für größere Abwechslung beim Gameplay zu sorgen, deutet darauf hin, dass das Spiel weit über sein doch recht bescheidenes Debüt hinauswachsen könnte.

Doch derzeit ist Peggle 2 einfach nur mehr Peggle — charmant, casual und klassisch. Kein anderes Spiel hat bisher dafür gesorgt, dass sich ein Spieler so gut fühlt, wenn er Pflöcke mit kleinen Metallkugeln beschießt.

PRO: Saubere, schöne Präsentation; unglaublich unterhaltsames Basisgameplay; ein oder zwei neue Master verfügen über clevere Kräfte.

CONTRA: Es gibt nur fünf Master; das Fehlen von Leaderboards ist ärgerlich; Herausforderungen sind mitunter eher frustrierend als unterhaltsam.

Abschließende Bewertung

Spiel: 6,5

Spaßfaktor: 7,25

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