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Castlevania: Lords of Shadow 2 – Der Spaß und Spiele Test

 

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Castlevania: Lords of Shadow war eines meiner absoluten Lieblingsspiele des Jahres 2010. Mir gefiel die Kühnheit des Reboot s, in dem bekannte Bosse umgestaltet, Charaktere und Schauplätze auf neue und einfallsreiche Weise neu interpretiert wurden. Es endete mit einem fantastischen doppelten Cliffhanger, denn [Achtung: Spoiler!] man erfährt nicht nur, dass Gabriel Belmont seinen inneren Dracula akzeptiert, sondern auch bis in die moderne Zeit überlebt hat. Das Szenario schien verlockend viel zu verheißen und ich war gespannt darauf, wie MercurySteam auf diesem exzellenten Fundament aufbauen würde. Leider ist diese Fortsetzung so frisch und originell wie Knoblauchatem.

Sie beginnt vielversprechend. Gabriel hat die Unsterblichkeit satt und eine alte Bekanntschaft bietet ihm einen Handel an: Wenn er dabei hilft, die Gefolgsmänner Satans zu besiegen, wird Gabe der ewige Schlummer zuteil werden, den er so verzweifelt begehrt (wo bleibt Buffy, wenn man sie braucht?). Da ihm der Tod versprochen wurde, macht er sich munter ans Werk. Statt der Kampf-Kreuz-Ketten-Vorrichtung benützt er für seine Angriffe auf die Bösewichte nun eine an einen Flegel erinnernde Blutpeitsche. Außerdem verfügt er über ein Eisschwert und flammende Klauen, die ihm erlauben, seinen Opfern Lebenskraft auszusaugen oder ihre Verteidigung mit Feuer zu durchbrechen. Jede Waffe ist mit einem eigenen Skill Tree sowie Upgrades und Unlocks ausgestattet, was die Spieler dazu ermuntern soll, in den Kämpfen immer wieder neue Dinge auszuprobieren, statt sich auf einige wenige bewährte Combos zu verlassen. Das Spiel ist ein recht ansprechender God of War Klon, wenn man nicht gerade von Feinden, die sich auf der andren Straßenseite befinden, betäubt oder eingefroren wird, während man eine Combo anbringen möchte und zugleich noch gegen die Kamera kämpft.

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Satans Oberjünger haben sich in der modernen Geschäftswelt festgesetzt und leiten unter anderem Unternehmen der Pharma- und der Waffenindustrie (har har!). Das gibt Gabriel Gelegenheit einige generische Fabriken zu infiltrieren, wobei er seine Kampffähigkeiten am Tor abgibt und ganz auf ermüdendes und langweiliges heimliches Vorgehen (Stealth) setzt. Dabei öffnet er zum Beispiel Türen, indem er sich in Ratten verwandelt oder von generischen Wachen Besitz ergreift. Seit ich diese Abschnitte überlebt und noch dazu einen späteren Stealth-Bereich, der wirklich zu den allerschlimmsten seiner Art gehört, überlebt habe, kann ich nachvollziehen, warum sich Gabriel nach der süßen Umarmung des Todes sehnt.

Die Ansiedlung des Spiels in der modernen Zeit ist vom Konzept her interessant, aber leider schlecht umgesetzt. Gabriel verbringt die meiste Zeit in verlassenen Seitengassen und auf dem gelegentlichen ruinierten Platz. Satans Handlanger und andere Bestien tauchen regelmäßig auf, was Gabe Gelegenheit gibt, von seinem überarbeiteten Arsenal Gebrauch zu machen. Es ist an ihm, diese Armeen schlecht gestalteter Dämonen, Paladine und Roboter zu vernichten.

Dank erzählerischer Verbiegungen kann Gabe immer wieder einmal klassischere Castlevania-artige Schauplätze aufsuchen – und die sind um einiges interessanter anzusehen und zu erkunden als die leeren Gassen mit brennenden Autos. Doch von einem erschreckend guten Abschnitt, der mit einem Puppentheater zu tun hat, handelt es sich um Orte, die man so oder so ähnlich schon aus dem ersten Lords of Shadow kennt.

Das ist letztlich das Problem mit Lords of Shadow 2. Diese schlurfende Monstrosität besteht aus Stücken aus anderen, besseren Spielen. Doch während der Vorgänger versuchte, diese miteinander zu kombinieren und daraus etwas Neuem zu schaffen, wirkt dieses Spiel nur wie chaotisches Flickwerk.

PRO: Mitreißender Soundtrack; wunderschöne mittelalterliche Abschnitte; mitunter wird die Atmosphäre des ersten Spiels heraufbeschworen.

CONTRA: Dem Kampfsystem mangelt es an Finesse; zu viele schlechte Ablenkungen; Größe und Spektakel sind abhanden gekommen.

Abschließende Bewertung

Spiel: 5,50

Spaßfaktor: 5,75

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