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1001 Spikes – Der Spaß und Spiele Test

 

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Springen, sicher landen, auf einen Stachel (spike) steigen. Springen, sicher landen, auf einen Stachel steigen. Springen, die Landestelle verpassen, sterben. So verlief ein großer Teil der Zeit, die ich mit 1001 Spikes verbrachte, einem der brutal schwierigsten Platformers der letzten Jahre. Das Spiel ist ein echter Test der eigenen Twitch-Platforming-Fähigkeiten und der Geduld, den auch nur einen verdammte Sprung zu verhauen, bedeutet, ganz von vorne anfangen zu müssen. Aber wenn es Ihnen nach zahlreichen Versuchen endlich gelingt, einen Abschnitt erfolgreich durchzuspielen, stellt sich ein unbeschreibliches Gefühl des Erfolgs ein, dass Ihre vielen grausamen Tode lohnenswert erscheinen lässt.

Der Abenteurer Aban Hawkins macht sich auf, seinen Vater im Land Ukampa zu suchen, einem Land, in dem es von den Stacheln, die dem Spiel den Namen geben, herabstürzenden Felsen und fliegenden (Gift)Pfeilen nur so wimmelt – und dieses Setup reicht voll und ganz aus, den guten Aban anzuspornen, sich diesem schwierigen, lohnenden Abenteuer zu stellen und nie aufzugeben. In 1001 Spikes stellt sich nie Langeweile ein – und das liegt nicht nur am schwierigen Platforming. Die Mechanik entwickelt sich zwischen den Abschnitten ständig weiter: Spikes (Stachel), die anfangs nur auf Plattformen zu finden sind, werden zu sich bewegenden oder versteckten Fallen; Steine, die einst gesprungene Felsen waren, werden zu glatten, sich mit hoher Geschwindigkeit bewegenden Todes-Rollen. In manchen Abschnitten gibt es sogar Spezialfallen, etwa einen hüpfenden Totempfahl, der sich nur in die Ihrer Blickrichtung entgegengesetzte Richtung bewegt, um Sie aus dem Konzept zu bringen. Jeder neue Level bringt eine neue Idee mit sich - und das bedeutet, dass man von jedem Abschnitt aufs neue gefesselt wird.

Es entwickeln sich aber nicht nur die Levels – Sie werden während des Spielens herausfinden, wozu Aban in der Lage ist (Hinweis: Er kann ganz schön viel). Er kann kurz oder weit springen und mit Messern werfen, aber diese einfachen Aktionen gehen so viel tiefer. Ein Abschnitt voller fliegender Pfeile war so schwierig, dass es unmöglich schien, ihn erfolgreich zu bewältigen, bis ich herausfand, dass meine Wurfmesser Pfeile ablenken können. Zu erlernen, wie man mit verschiedenen Hindernissen interagiert oder einer bestimmten Falle ausweicht, geht mit dem Überleben Hand in Hand, was eine mehr als lohnende Spielerfahrung kreiert. Diese Offenbarungen charakterisieren 1001 Spikes ebenso sehr wie Ihre Tode.

Aber jeden freudigen Moment in 1001 Spikes muss man sich mit einer oder mehreren schmerzlichen Niederlagen erkaufen. In den frühen Levels dürfen Sie ein paar Fehler machen, trotz Abans Ein-Treffer-Todesschwäche: ein verpasster Sprung hat oft nur zur Folge, dass Sie auf einer tieferen Plattform landen. Doch wenn Sie die letzten Levels des Spiels erreichen, lässt die Magie stark nach. Auch wenn Sie alle von Abans Bewegungsmöglichkeiten erlernt und geübt haben und über die Fallen des Spiels genau Bescheid wissen, werden Sie mit purer, Wut hervorrufender Schwierigkeit konfrontiert. Wie ein Wide Receiver im American Football müssen Sie sich durch die schmalsten Lücken bewegen und Sie können einen Level nur erfolgreich beenden, wenn Sie sich ganz genau eingeprägt haben, wo sich jede einzelne Falle befindet. Spätestens wenn die Levels anfangen, Sie hunderte Leben zu kosten, wird der Spaß der Frustration weichen.

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Das liegt zu einem guten Teil daran, dass 1001 Spikes mit zahlreichen billigen Toden (cheap deaths) erfreut.Die ersten Abschnitte dienen als Tutorials – Sie werden nicht wissen, dass Sie die Plattformen auf Spikes (Stacheln) testen müssen, bis Sie von einigen unangenehm überrascht wurden. Aber es gibt trotzdem Momente, in denen alles, was Sie lernen, nicht ausreicht, um den Erfolg zu garantieren. Es kommt mitunter vor, dass das Layout eines Levels das Muskelgedächtnis (muscle memory) oder die Fähigkeit, Fallen sofort zu erkennen, über Gebühr beansprucht. Lernen durch Versuch und Scheitern ist nicht von Haus aus etwas Schlechtes, aber wenn man dutzend Male hintereinander kurz vor dem Ende eines Levels stirbt, wird das Ganze zu einer echten Plackerei.

Wenn man von dem enorm hohen Schwierigkeitsgrad einmal absieht, bietet 1001 Soikes auch die Möglichkeit, mit lokalem Multiplayer-Spiel Dampf abzulassen. Diese Multiplayer Modi, die nach und nach freigeschaltet werden, während Sie sich durch den Story Modus bewegen, sind das reinste Vergnügen. Es gibt darin zwar dieselben Stacheln verschiebenden, Pfeile spuckenden Mechaniken, aber sie warten mit mehr offenem Raum und insgesamt weniger Fallen auf. Golden Vase ist ein „keep-away“ (abhalten) Spiel, in dem die Spieler Münzen sammeln, während Sie die titelgebende Vase in ihrem Besitz haben; Tower of Nannar ist ein Aufstieg über mehrere Levels, wobei die Spieler die Spitze des Turms gemeinsam erreichen müssen. Diese Modi sind rasant und unterhaltsam und haben garantiert „Nur noch eine Runde!“ Rufe zur Folge. Und für jede dieser Runden erhalten Sie Münzen (coins), mit denen Sie zusätzliche Leben, Kostüme und Charaktere kaufen können. Besonders interessant und gut ist, dass diese Charaktere oft über einzigartige Fähigkeiten verfügen – Zombie kann seinen Distanzangriff einsetzen, während Commander Video über ganz eigenes Sprungverhalten verfügt - , die dem Multiplayer mehr Abwechslung verleihen.

1001 Spikes ist zweifellos ein extrem schwieriges Spiel. Aber dieser brutale Schwierigkeitsgrad macht die erfolgreiche Absolvierung eines Levels zu einem noch süßeren Sieg. Billige/hinterhältige Tode gibt es mehr als genug, aber die ständig neuen Spezialfallen und das über viele Levels verteilte Entdecken der Fähigkeiten des Protagonisten Aban bedeuten, dass es jenseits dieser überraschenden Tode immer mehr zu sehen und zu erleben gibt. Sie werden die Frustration, die die schwierigsten Levels von 1001 Spikes verursachen, gerne ertragen, weil das Vergnügen, das mit dem Meistern der Fallen des Spiels – oder mit dem Spielen mit Freunden – einhergeht, die Mühe mehr als wert ist.

PRO: Schwieriges, aber lohnendes Platforming; keine zwei Levels spielen sich gleich; Multiplayer ist das reinste Vergnügen.

CONTRA: Billige Tode, also mitunter gemeines Layout; gelegentlich klaustrophobisches Leveldesign.

Abschließende Bewertung

Spiel: 8,5

Spaßfaktor: 7,75

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