Anathema: Distant Satellites (KScope)
Die Fans von Anathema fragen sich schon lange, warum diese außergewöhnlich konsequente und kraftvolle Band aus Liverpool von der Mainstream-Rock-Welt noch immer nicht mit offenen Armen empfangen wurde: es ist schon bizarr, dass ihre hochfliegenden, emotional überwältigenden Lobgesänge auf Leben, Liebe und Verlust sie noch immer nicht in die Riege der Stadionacts aufsteigen ließen. Distant Satellites ist ein düstereres und exzentrischeres Album als seine Vorgänger und mag nicht dazu angetan sein, etwas an ihrem Status in der Rockwelt zu ändern, aber es ist trotzdem wieder eine Meisterklasse in hochemotionalem Songwriting und furchtloser klanglicher Neugier. Vinnie Cavanagh und Lee Douglas' Gesang harmoniert und kontrastiert das gesamte Album hindurch auf exquisite Weise und erreicht auf „The Lost Song Part 2“ und dem fast schon unerträglich bewegenden Doppelschlag „Anathema“ und „You're Not Alone“ einen absoluten Höhepunkt rührseliger Erhabenheit. Die kühne elektronische Mini-Symphonie der Titelnummer und das nahtlose Springen zwischen Genres von „Take Shelter“ lassen großes für die Zukunft dieser sympathischen Band erahnen.
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