Goat: Commune (Rocket Records)
Was an Goat besonders fasziniert, ist der Umstand, dass es der Band gelingt, aufzurütteln und zu beeindrucken, anstatt Anstoß zu erregen. Schließlich könnte man es als kulturelle Aneignung betrachten, wenn einige Schweden Gitarrenmelodien im typischen Stil der African Music nehmen und diese mit dröhnenden Psychedelia-Klängen verbinden.
Doch Goat, mit den maskierten Musikern auf der Bühne, sind darauf Aneignung/Vereinnahmung angewiesen, um ihre exotische Andersartigkeit zu erreichen, die einen großen Teil ihres Reizes ausmacht. Was sie rettet, ist ihre aufregend zwanglose Musik, die nicht gekünstelt oder kalkuliert wirkt, sondern wie eine Explosion des Ausdrucks.Diesmal sind die Gitarren nicht westafrikanisch, sondern eher von der Musik aus der Sahara inspiriert, und ihre Klänge umfangen den Hörer wie hypnotische Spiralen. Man könnte sagen, der Gesang der Sängerin (Goat halten nahezu alle Identitäten geheim) besteht aus nur einem einzigen Ton, einem ausdruckslosen Schrei aus voller Kehle. Doch dieser Kritik kann man entgegenhalten, dass auch er zu dem Gefühl beiträgt, dass Goat nicht so sehr eine Band sind, sondern eher ein Kultritual. Commune klingt wie der Soundtrack zu einem imaginären Horrorfilm aus den frühen 1970-ern und ist einfach wunderbar.
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