Beck Goldsmith: Lustre & Curve (Island)
Fans von gehauchten Refrains und traurigen Klaviermelodien mögen bitte eintreten. Beck Goldsmith, Singer-Songwriter und Multi-Instrumentalistin, bietet auf ihrem dritten Album zerbrechlichen Gesang und ganz sanfte Klavier- und Streicherklänge, die zusammen einen beruhigenden, aber ziemlich betäubenden Effekt zeitigen. Lustre & Curve wurde über ein ganzes Jahr hinweg mit dem Produzenten Jon Dix aufgenommen und schildert die Zerrüttung von Goldsmiths Ehe. Das Resultat ist ein Trennungsalbum mit Folkeinschlag, das nie die emotionale Wucht zu entfalten vermag, die man erwarten würde. Goldsmith führt Sharon Van Etten als einen der Einflüsse an, doch ihre Songs lassen Van Ettens erdrückende Angst und schmerzhafte Geständnisse vermissen und setzen eher auf höfliche Niedergeschlagenheit als auf jene allumfassende Trostlosigkeit, die man von einem so persönlichen Album erwarten würde. Gesanglich erinnert Sie an Daughters Elena Tonra und Cat Powers Chan Marshall, wobei sie auf dem unheimlichen „For All You Saw“ ihr Gespür für Melodie unter Beweis stellt. Immer wieder wird das Album Opfer einer Mittleres-Tempo-Flaute, doch insgesamt lässt Lustre & Curve Goldsmiths durchaus beachtliche Songwriting-Fähigkeiten erahnen.
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