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SiN wurde am 31. Oktober 1998 veröffentlicht, nicht einmal zwei Wochen vor dem ersten Half-Life, und ist eine eigenartige Fußnote in der Entwicklung des First-Person-Shooter-Genres von der sorglosen, brutalen Tollerei hin zur sorglosen, brutalen Tollerei mit vorgegebenen Storyelementen, wie wir sie heute kennen.
Deshalb hat dieses Spiel viel Altmodisches an, vor allem die schreckliche, aufblasbare böse Gegenspielerin Elexis Sinclaire. Im Kontext von 1998 hingegen war es ambitioniert: es war einer der ersten Frst-Person Shooter, die anzeigten, wo man getroffen wurde und wo man die Feinde traf, was bedeutet, dass ein Gegner, dem man ins Bein schoss, plötzlich humpelte; es wartete mit extrem zerstörbarer Szenerie auf (Tische und Bücherschränke zerbarsten, wenn man mit der damals noch befriedigenden Schrotflinte auf sie schoss); es erfreute mit „in-engine“ Filmsequenzen (wenn auch schlechten) und auch mit Computerterminals im Spiel und mit zaghaften Verzweigungen in der Story.
Half-Life ist das viel bessere Spiel, aber es ist auch im direkten Vergleich viel weniger ambitioniert und umfangreich. SiN versuchte, die Ideen von Duke Nukem 3D weiterzuentwickeln; es mag zwar im Rückblick dumm und grobschlächtig wirken, doch es gibt gute Gründe sich wohlwollend daran zu erinnern und es auch heute noch zu spielen.
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