Bill Fay: Who Is The Sender? (Dead Oceans)
Bill Fay ließ sich vier Jahrzehnte Zeit, um seinem gleichnamigen Debütalbum und dem 1971 erschienenen Time of the Last Persecution ein weiteres Werk folgen zu lassen, das gefeierte Life Is People (2012). In der Zwischenzeit wurden seine Songs von Leuten wie Wilco und Nick Cave gelobt und immer wieder einmal auch gespielt. Fay ist nun in seinen Siebzigern und sein wunderbar hymnisches viertes Studioalbum bietet außergewöhnliche, tief empfundene Grübeleien über Natur und die Welt von jemandem, der weiß, dass ihm nicht mehr allzu viel Zeit bleibt. Das fantastische „War Machine“ vergleicht die Welt ruhig, aber wütend mit einem Raumvogel - “We all kill in ways that he doesn’t, as we pay our taxes to the war machine” –, während „Order of the Day“ Antikriegsgefühle mit positiverem, erbaulicherem Effekt verarbeitet. Das ganze Album hindurch lassen die Fertigkeit des Londoners und seine andauernde Begeisterung von der Musik selbst den Hörer demütig werden. “There’s a melody at the heart of me”, singt er im reizenden „How Little“. Der Titel des Albums stellt eine ewige Frage: Wenn Musik ein Geschenk ist, “who is the sender? I want to say, ‘Thank you.’”
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