Generative City von LineKernal
Dieses Spiel erinnert ein wenig an Dying Light, nur ohne all die lästigen Zombies, die einem darin permanent in die Quere kommen, und die albernen Texturen, die alles so lebensecht wirken ließen. Es ist eine Stadt, genauer: unendliche Städte, ein Ort, den man erkunden und in dem man herumlaufen und herumspringen kann, ehe man plötzlich im Boden steckenbleibt. Okay, es gibt in LineKernals interessantem Experiment das eine oder andere Kollisionsproblem, aber diese kann man in gewisser Weise ziemlich leicht beheben, indem man „N“ drückt, um die Stadt von vorne zu beginnen und somit eine neue nach dem Zufallsprinzip erstellten Metropole zu generieren. Es macht mir Spaß, in halbfertigen Spielen wie diesem herumzulaufen – vielleicht geht es Ihnen ebenso?
Falls es so etwas wie Farbpalettennerds gibt, dann bin ich ein großer Farbpalettennerd - sehen Sie sich nur die wunderbaren Farben in Waxwing Games' Camp 1 mit seiner bedrückenden Atmosphäre an. Es ist ein Adventure Game Studio Point-and-click über “bureaucracy, penal labor, isolation and desperation” (Bürokratie, Arbeitslager, Isolation und Verzweiflung) und es ist das bestaussehende von denen, die ich gesehen habe. Der Schauplatz, die frostige Farbpalette und die eng miteinander verbundenen Charaktere machen dies zu einem besonders klaustrophobischen Abenteuer – und zu einem, das Sie schleunigst spielen sollten, wenn Sie düstere Science Fiction mögen.
Regular Human Basketball von Powerhoof
Hier gibt e nichts zu sehen, es ist nur ein normales Basketballmatch zwischen zwei normalen Menschen, die einen ganz normalen Ball von der Größe eines Panzers verwenden. Wenn Sie sich allerdings die Mühe mache, die Wüstenumgebung ein wenig zu erkunden, werden Sie womöglich auf eine Basketballhilfe stoßen, die von der NBA schon vor mindestens 20 Jahren verboten wurde. Ja, riesige Mechs, die Sie mit Hilfe der praktischen Knöpfe, die sich in ihrem Inneren befinden, steuern können. Sobald Sie und Ihre Teamkameraden/Gegner sicher in den erwähnten Robo-Spielern eingeschlossen sind, wird dies zu einem sehr vergnüglichen lokalen Sportspiel, bei dem die Physik eine wichtige Rolle spielt. Falls Ihnen die Entwickler bekannt vorkommen, liegt das daran, dass Sie für das „multiplayer dungeon-'em-up“ Crawl verantwortlich sind, also jenes Spiel, in dem sich Gaben rächen kann.
Maquisard von Julian Hyde, Angela Lee, Terry Li, Andrew Struck-Marcell, Wyatt Yeong, Kailin Zhu
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Entwickler des eleganten, witzigen Maquisard irgendwann Capcoms Gregory Horror Show gespielt haben müssen – das oder das Stealth-orientierte, deduktive Detektivgenre kehrt endlich aus eigenem Antrieb zurück. Sie haben auf jeden Fall Wes Andersons Grand Budapest Hotel gesehen, von dem Maquisard sich einiges ausborgt, etwa den generellen Look des Films, offensichtlich den Schauplatz Hotel und auch den fleißigen Lobby-Jungen in dessen Mittelpunkt. Es handelt sich jedoch um ein cleveres Spiel rund um Schnüffeln und Schlussfolgern und nicht um eines, in dem man Willem Dafoe aus dem Weg gehen muss – und in dieser Beziehung erinnert es mich an Capcoms „stealthy“ Horrorabenteuer. Sie müssen herausfinden, welcher der Hotelgäste ein großer Spion ist, und das tun Sie, indem Sie an Türen lauschen, ihre Vorlieben und Abneigungen in Ihrem praktischen Notizbuch festhalten und sich hinter Topfpflanzen verstecken, um ihre Gespräche zu belauschen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen