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Jenny Hval: Apocalypse, Girl (Albumkritik)

 

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Jenny Hval: Apocalypse, Girl (Sacred Bones)

Die norwegische Künstlerin Jenny Hval präsentiert, ähnlich wie Björk und FKA Twigs, eine Version weiblicher Sexualität, bei der fleischliche Gelüste, Ängste und die weibliche/männliche Perspektive oft verknüpft werden. Ihr 2013 erschienenes, von John Parish produziertes Album Innocence Is Kinky übersetzte Theorien über Identität und Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in streitlustigen Art-Pop. Dass sie gerne Pornos ansieht, war da nur der Anfang. Der Nachfolger hat ebenfalls das Zeug dazu, den Hörer tagelang zu beschäftigen. Das Album befasst sich mit vielen derselben Ideen, die mit Hilfe einer erotischen futuristischen Klanglandschaft vorgebracht werden, die sich aus gesprochenen Texten, verzerrtem Chorgesang, Sci-Fi-Elektronik und ihrem typisch flaumweichen Gesang zusammensetzt, der von verletzlich in kraftvoll umschlägt, wenn sie Phrasen wie “soft-dick rock” und “capitalist clits” zum Besten gibt. „Take Care of Yourself“ listet Stereotype auf, die durch sexuellen Konsumismus (“shaving in all the right places”) aufrechterhalten werden; im fast meditativen „The Battle Is Over“ stellt sie sich eine Zukunft vor, in der “feminism is over”, wobei ihre Prosa über dezentem Orgel-Pop dahinfließt; und „Sabbath“ könnte tagsüber auf jedem Popsender laufen, käme darin nicht so oft und geradezu triumphal das Wort “cunt” vor. Das Album ist provokant, aber dies sind Ideen, die man im Pop kaum zu hören bekommt, wodurch es noch verlockender wird.

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