Multiplayer Shooters. Sie kennen sie, Sie lieben sie (vielleicht!) und Sie spielen sie (vermutlich). Resident Evil beschert und nun seine eigene Interpretation des Genres. Auf der Tokyo Game Show konnte Umbrella Corps angespielt werden.
Das in dieser Woche angekündigte Resident Evil: Umbrella Corps. Ist ein Multiplayer Shooter für PS4 und PC, in dem vor allem auf kuze Distanz gekämpft wird und Zombies herumstolpern. Dieser Titel erscheint zum 20. Geburtstag der Videospielserie. Eine seltsame Wahl. Eine sehr seltsame. Denn wenn man an Resident Evil denkt, denkt man nicht an Multiplayer Shooters. Zumindest ich nicht.
Die in Tokio präsentierte Demoversion war ein Kampf drei gegen drei, wobei jeder Spieler bloß über ein Leben verfügte. Das sorgte dafür, dass die Matches kurz blieben. Capcom gab noch keine weiteren Spielmodi bekannt, aber es ist davon auszugehen, dass es zahlreiche geben wird und dass sie denjenigen ähneln werden, die wir aus vielen anderen Online-Shooters kennen. Doch genau das ist das Problem. Es gibt bereits viele andere Online-Shooters. Es gibt aber nur ein Resident Evil. Deshalb sind die Fans eher ratlos.
Das Spiel ist im Resident Evil Universum angesiedelt und die beengte Karte sorgte für Spannung und vermittelte ein gefühl von Klaustrophobie.
Jeder Spieler ist mit einem “zombie jammer” ausgestattet, der auf den Rücken geschnallt wird und dem Träger ermöglicht, unbemerkt an den wandelnden Toten vorbeizugehen. Das ist praktisch, denn man kann so Zombies auch als Schilde benützen. Die Zombies, die überall herumstolpern, verwandeln sich in Hindernisse und bieten Deckung und sorgen für Ablenkung.
Aber! Wenn Feinde auf Sie schießen oder Sie schlagen, können sie den Zombie Jammer beschädigen, was zur Folge hat, dass die Zombies Sie nicht nur entdecken, sondern auch attackieren werden. Das ist ein interessanter Einfall, der den ansonsten ziemlich typischen Shooter etwas abwechslungsreicher macht. Die Zombies sind kein reines Gimmick, auch wenn sie auf dne ersten Blick zu wirken mögen, sondern eröffnen neue strategische Möglichkeiten.
In einem Match lauerte ich auf einer höheren Ebene auf Feinde, um diese mit gezielten Schüssen oder Granaten oder beidem zu erledigen. Während ich einen Kill erzielte, nahm ich Schaden; dieser war nicht tödlich, reichte aber aus, um meinen Zombie Jammer zu zerstören. Die scheinbar harmlosen Zombies, die in meiner Nähe im Obergeschoss herumlungerten, sahen mich plötzlich als etwas anderes: Mittagessen. Von einer Sekunde auf die andere musste ich gegen eine Horde Zombies kämpfen, was mir endlich das Gefühl gab, mich in einem Resident Evil Spiel zu befinden - wenn auch nicht gerade in einem besonders beängstigenden. Aber reicht das aus, um die Spieler zu überzeugen? Capcom hofft das wohl.
Mir gefiel das Zombie-Elemente und mir wäre lieber, das Spiel würde sich mehr darauf konzentrieren als auf das Shooter-Element. Die zweifelhafteren Aspekte waren für mich die typischen Shooter-Sachen. Umbrella Corps. lief flüssig und ich bemerkte keine Framerate-Schwankungen, aber die Steuerung wirkte nicht so solide, wie sie sein sollte. Sie ist annehmbar, aber in diesem Genre ist annehmbar nicht genug. Die Konkurrenz ist extrem stark und zahlreich. Das Spiel muss den Spielern ein gutes Gefühl geben und Spaß machen. Vielleicht ist mein nicht allzu positiver erster Eindruck auch darauf zurückzuführen, wie das Spiel präsentiert wurde: Mit nur einem Leben ist man aus dem Spiel, sobald man stirbt, und muss warten, bis das Match zu Ende ist. Wenn man nicht „respawnen“ kann, ist es schwierig, ein richtiges Gefühl für die grundlegenden Mechaniken zu entwickeln, da man sich keinen Fehler erlauben darf und folglich kaum etwas ausprobieren kann.
Resident Evil: Umbrella Corps. muss sich gegen eine lange Liste von Multiplayer Shooters behaupten und deshalb die Spieler davon überzeugen, dass es das, was einen Shooter ausmacht, auf hohem Niveau bietet. Da das Spiel erst Anfang 2016 erscheinen wird, bleibt noch genügend Zeit für die Feinabstimmung.
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