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Idris Ackamoor & the Pyramids: An Angel Fell (Albumkritik)

 

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Idris Ackamoor & the Pyramids: An Angel Fell (Strut)

 

 

Die Welt hat mehr als 30 Jahre gebraucht, um zu Idris Ackamoor aufzuschließen, genau jene Zeit, die zwischen den drei Afro-Jazz-Alben verging, die er in den 1970ern einspielte, und seinem Wiederauftauchen im Jahre 2016 mit We Be All Africans. Ackamoor (1951 als Bruce Baker geboren) wuchs in Chicago auf, wo der Pianist Cecil Taylor ihn unter seine Fittiche nahm, ehe er, Ackamoor, eine Band gründete, die er auf eine Odyssee durch fast ganz Afrika führte, wobei er seine Musik mit viel Elan und Theatralik präsentierte – er geht noch immer mit dem Kopfschmuck eines Pharaos auf die Bühne.

 

Ghanaischer Afrobeat ist auf diesem Album eine der großen Inspirationen, vor allem auf „Tinogue“, der treibenden Eröffnungsnummer, doch sein Tenorsaxophon-Spiel erinnert oft an den Avantgarde-Stil von Pharoah Sanders, aber er kann auch getragen und lyrisch spielen, wenn er will, etwa auf „Papyrus“. Außerdem spielt er Keytar (ein glorifizierter Synthesizer), bevorzugt eine Violine und eine Gitarre in seinem Sextett und überlagert seine Musik mit Gesängen im Stil von Sun-Ra, die sich vor allem mit ökologischen Themen befassen, etwa auf „Warrior Dance“. Sein „Soliloquy for Michael Brown“, den jungen schwarzen Mann, der 2014 in Missouri von einem Polizisten erschossen wurde, kommt ohne Worte aus; dafür bewegt sich Ackamoors Tenorsaxophon über klappernden Congas von Trauer zu Wut. Die Produktion, für die Malcolm Catto vom Londoner Kollektiv Heliocentrics verantwortlich zeichnet, fügt subtile, atmosphärische Touches hinzu, besonders eindrucksvoll auf dem Dub-Track „Land of Ra“. Tiefsinnig und inspirierend.

 

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