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Mari Kalkun: Ilmamõtsan (Albumkritik)

 

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Mari Kalkun: Ilmamõtsan (Nordic Notes)

 

 

In der Võro-Sprache, die in Südestland verbreitet ist, bedeutet Ilmamõtsan so viel wie „im Wald der Weld“, ein passender Titel für ein Album, das die Ruhe, das Geheimnisvolle und die Erhabenheit eines nördlichen Waldes einfängt. Es ist das dritte der estnischen Sängerin Mari Kalkun und ein Schritt zur Seite von ihrem vorherigen Album, dem 2015 erschienene Tii Ilo, das sie mit einer relativ großen Band einspielte. Seit damals hat sie in ihrem Bauernhaus ein Studio eingerichtet, in dem Sie Ilmamõtsan fast zur Gänze solo einspielte, wobei sie ihre melodische Stimme mit Instrumenten wie Zither, Akkordeon, Harmonium, Glockenspiel und Glocken und sogar “boiled sweets” (gekochte Süßigkeiten) and “bone spinner” begleitete.

 

Das Resultat ist ein faszinierendes Werk, das geradezu von Wald erfüllt ist. Die Songs sind Originalkompositionen, aber in der Folktradition ihres Heimatlandes verwurzelt, einige davon gänzlich persönlich, zum Beispiel „The Snow’s Sleep“, ihr Abschied von ihrem Vater, während andere Umweltzerstörung oder die von der Sowjetführung im und nach dem Zweiten Weltkrieg angeordneten Massendeportationen thematisieren. Kalkuns Gesang ist das Herz des Albums; er ist abwechselnd fröhlich und klagend, aber immer selbstsicher und melodiös, wobei die poetische Kraft ihrer Texte auch ohne Übersetzung deutlich wird. Es gibt auch einen Ausflug in urbanes Multitracking („Linnaitk“) und ein furzendes Blaskapellen-Finale, aber Atmosphäre des Waldes, der großartigen Natur, ist allgegenwärtig. Eine magische Schöpfung.

 

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