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Leyla McCalla: Capitalist Blues (Albumkritik)



Leyla McCalla


Leyla McCalla: Capitalist Blues (Jazz Village)



Der Titeltrack von Leyla McCallas drittem Album beweist, dass die 33-jährige Sängerin und Multiinstrumentalistin Nägel mit Köpfen macht. Die beiden vorherigen Alben der in New York geborenen Tochter haitianischer Eltern nahmen auf Langston Hughes, einen in den 1920ern in Harlem aktiven Dichter, und die Diaspora des amerikanischen Folk, die sie bereits mit The Carolina Chocolate Drops ausgiebig erkundete, jener Gruppe, in der auch Rhiannon Giddens musikalisch groß wurde.

McCalla lebt nun in New Orleans und sprengt hier musikalische Grenzen, wobei sie auf eine traditionelle Crescent City Band als Begleitung für ihre Klage über “the cold, cold world” des Kapitalismus einsetzt, für das eindeutigere „Money Is King“ auf Calypso umsattelt und für das fröhliche und rasche „Oh My Love“ das Zydeco-Akkordeon hervorholt. Haiti und New Orleans haben die Kreolsprache gemeinsam, die für McCalla “the language of resistance” ist und die sie auf drei der stärker akustisch ausgelegten Tracks verwendet. Weitere Protestsongs sind „Heavy as Lead“, langsamer, kirchlicher Soul, der die Vergiftung von Trinkwasser beklagt, und „Aleppo“, ein lärmender Kommentar zum Konflikt in Syrien. Ob Anklage oder Feier, McCallas Gesang erfreut mit einem leichten, melodischen Touch und schafft es, zugleich ernst und spielerisch zu klingen; selbst ohne ihr Cello ist sie einzigartig.



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