The Drink:
Capital (Melodic)
Die Songs des in London beheimateten Trios
The Drink drehen und winden sich, wobei
Dearbhla Minogues mit den Fingern gezupfte Gitarrenlinien zu knorrigen Formen verkrümmen, die entfernt an
Tom Verlaine und
Richard Thompson erinnern.
Minogues luftige Stimme umspannt einen weiten melodischen Bogen, wobei ihr ausdrucksloser Gesang in an Hall reiche Harmonien getaucht wird. Obwohl sie nach wie vor fest im Indie-Bereich verankert sind, lassen sich
The Drink von allen möglichen Stilen beeinflussen. So wartet zum Beispiel
„You Won’t Come Back at All“ mit einem Disco-Puls und einem mitreißenden Refrain mit Orgeln auf, die sich auf beunruhigende Weise verschieben, während „Roller“ an
The Breeders oder den modernen Psych-Folk von
Cate Le Bon erinnert. Der sich stark wiederholende Refrain von
„The Coming Rain“ und die langen Orgelakkorde von
„No Memory“ deuten auf eine Träumerei im Stile von
Stereolab hin.
„I’ll Never Make You Cry“ blickt weiter zurück, und zwar zur Girl-Group-Ära der
Chiffons und der
Shangri-Las. Die Produktion von
Capital besticht mit einer Leichtigkeit, die nie in Schrulligkeit abgleitet und
Minogues komplexem, aber schnörkellosem Gitarrenspiel erlaubt zu glänzen.
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