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20.12.2015

The Drink: Capital (Albumkritik)


 
The Drink Capital review 01

The Drink: Capital (Melodic)



Die Songs des in London beheimateten Trios The Drink drehen und winden sich, wobei Dearbhla Minogues mit den Fingern gezupfte Gitarrenlinien zu knorrigen Formen verkrümmen, die entfernt an Tom Verlaine und Richard Thompson erinnern. Minogues luftige Stimme umspannt einen weiten melodischen Bogen, wobei ihr ausdrucksloser Gesang in an Hall reiche Harmonien getaucht wird. Obwohl sie nach wie vor fest im Indie-Bereich verankert sind, lassen sich The Drink von allen möglichen Stilen beeinflussen. So wartet zum Beispiel „You Won’t Come Back at All“ mit einem Disco-Puls und einem mitreißenden Refrain mit Orgeln auf, die sich auf beunruhigende Weise verschieben, während „Roller“ an The Breeders oder den modernen Psych-Folk von Cate Le Bon erinnert. Der sich stark wiederholende Refrain von „The Coming Rain“ und die langen Orgelakkorde von „No Memory“ deuten auf eine Träumerei im Stile von Stereolab hin. „I’ll Never Make You Cry“ blickt weiter zurück, und zwar zur Girl-Group-Ära der Chiffons und der Shangri-Las. Die Produktion von Capital besticht mit einer Leichtigkeit, die nie in Schrulligkeit abgleitet und Minogues komplexem, aber schnörkellosem Gitarrenspiel erlaubt zu glänzen.



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