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Chancha Vía Circuito: Bienaventuranza (Albumkritik)

 

Chancha Vía Circuito aka Pedro Canale 01

 

Chancha Vía Circuito: Bienaventuranza (Wonderwheel)

 

 

Entgegen dem Klischee beschränkt sich die Musik, die Buenos Aires gemacht wird, nicht nur auf Tango. In der Stadt hat sich eine florierende “digital cumbia“ Szene entwickelt, die frei und ungehemmt Musik aus ganz Süd- und Lateinamerika importiert und diese verschiedenen Stile mit elektronischen Klängen vermischt. Die taumelnden Rhythmen des kolumbianischen Cumbia, die Grellheit des Reggaeton und sogar Panflöten aus den Anden sind allesamt Bestandteil der Mischung, die vom Produzenten Pedro Canale, der als Chancha Vía Circuito auftritt und dessen drittes Album, das 2014 erschienene Amansara international gelobt und mit einem Platz auf dem Breaking Bad Soundtrack gewürdigt wurde, so wunderbar destilliert wird.

 

Bienaventuranza (“Glückseligkeit”) ist ebenso fesselnd. Manche seiner Tracks sind simple Folk-Instrumentalnummern: „Los Pastores“ wird auf kubanischer Gitarre gespielt, „Sierra Nevada“ auf Flöten und Pfeifen aus den Anden (Instrumente, die normalerweise dank der Geschäfte, die Duftkerzen verkaufen, gefürchtet sind), beide mit diskreten Lauten von Vögeln und anderen Tieren durchsetzt. Düsterer, mutiger und wilder sind jene Tracks, auf denen Gastsänger zu hören sind: auf „Ilaló“ schwebt die elegante Stimme von Mateo Kingman über einem nachdrücklichen Cumbia-Shuffle, während „La Victoria“ mit Reggae-Einschlag und einem Rap von Manu Ranks aus Kolumbien aufwartet. Canale ist jedoch ebenso sehr mystisches Kind der Natur wie Großstadt-Hipster: seine Beats stammen sowohl von Baumstämmen, auf die geschlagen wird, als auch von Synthesizern und er beschwört ständig die hohen Gipfel Perus und die Wälder Amazoniens herauf. Südamerikas Antwort auf Massive Attack.

 

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