Menu

Seiten

18.05.2018

Five Finger Death Punch: And Justice for None (Albumkritik)

 

five finger death punch 01

 

Five Finger Death Punch: And Justice for None (Eleven Seven)

 

 

Das aus Las Vegas stammende Quintett Five Finger Death Punch zählt zu den größten Bands des Metal-Genres, wird aber zugleich von vielen Metal-Fans abgelehnt, vor allem von der Fraktion mit langen Ziegenbärten. Wenn man sich ihr siebentes Album anhört, kann man beides verstehen, denn die band versucht nie auch nur ansatzweise, subtil zu sein. Five Finger Death Punch bieten mehr oder weniger zwei Songs: den wilden, brodelnden, schnellen, in dem Sänger Ivan Moody seinem Unmut über die Welt Luft macht, und die kolossale Ballade, in der Sänger Ivan Moody seinem Unmut über die Welt Luft macht. Es gibt keine komplexen Rhythmuswechsel, keine Abstecher in Experimente – außer man bezeichnet ihr mürrisches Remake des Songs „Gone Away“ von The Offspring als Experiment. Das hier Gebotene ist kein bisschen subtil und auch nicht sonderlich extrem, aber Massen halbstarker Teens interessieren sich nicht unbedingt für Subtiles oder Extremes, auch wenn diejenigen, die sich ständig mit der Hand über den Bart streichen, genau das wollen.

 

Mitunter ist das wütende Getue so übertrieben, dass es komisch wirkt, selbst wenn Moody seine innersten Regungen offenbart.Auf „Sham Pain“ reflektiert er mit einem Maß von Selbstmitleid über seine an Problemen reichen letzten paar Jahre – Entzug, Verlassen der Band, Rechtsstreit mit ihrem alten Label -, das einem Kind, das Pro Evo statt FIFA als Weihnachtsgeschenk erhielt, gut zu Gesicht stehen würde: “Everybody seems like they’re waiting for me to die / Talk shit behind my back, can’t look me in the eye.” Wenn er auf „It Doesn’t Matter“ “You’re so self-righteous, and you’re never going to change”, schreit, möchte man am liebsten fragen, ob Mr Pot und Mr Kettle einander schon kennengelernt haben. Doch die Unbeirrbarkeit von And Justice for None sorgt dafür, dass das Album nie langweilig wird. Es bringt alles auf den Punkt, setzt auf die Stärken der Band und bietet die erforderliche Aufregung. Es wird sicher nicht auf den Listen der besten Alben des Jahres aufscheinen, aber den vielen Fans der Band dürfte das herzlich egal sein.

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen